Es reicht: Corona verändert und zerstört die Swingerszene

SpicyDeluXXX schrieb am 5. Mai 2021

Mit einer kurzen Unterbrechung von manchmal wenigen Wochen sind die Swingerclubs nun seit über einem Jahr im Lockdown. Was wird nach Lockerung der Maßnahmen davon noch übrig bleiben? Wir befürchten, etwa die Hälfte der Swingerclubs wird es nicht schaffen. Gründe liegen u.a. auch in den hohen Hürden der Corona-Hilfen, die nur professionell als Firma aufgezogene Clubs mit vernünftiger Buchführung erhalten, die aufgrund ihrer Professionalität ferner eher zusätzlich einen finanziellen Background haben, als Clubs, die jeden zweiten Eintritt schwarz am Finanzamt vorbei kassiert haben. Vereine und nebenbei betriebene Mini-Dorfclubs werden hier gewiss leer ausgehen und es finanziell nicht packen. Dazu kommt der Sommer. Gerade in der kühleren Jahreszeit sind Clubs meist besser besucht, als in den warmen Sommermonaten. Der Grund liegt auf der Hand, die Leute sitzen lieber draußen, als in einem stickigen Club. Wir nennen das seit Jahren einfach nur „Sommerloch“. Gewinner sind höchstens Clubs mit Außenbereich, wovon es aber nicht so viele gibt. Ferner sind Swingerclubs ja eine recht spezielle Nische, in die sich halt selten jemand einfach so „verirrt“ und die Leute werden wohl zuerst die Biergärten und Restaurants stürmen wollen und irgendwann direkt vorm Herbst-Lockdown erst die Swingerclubs.

15 Monate Covid-19 haben auch die Swingerszene verändert, die Auswirkungen sind noch nicht wirklich absehbar. Sehr viele Leute halten sich brav an die Maßnahmen und Gebote, so auch wir. Es herrscht unter vielen Menschen mittlerweile eine gewisse Abneigung, Fremden unnötig nahe zu kommen. Dieses neu gelernte Verhalten wird nicht jeder gleich wieder ablegen können oder wollen, wenn der Schrecken von Corona langsam verschwindet. In den letzten 15 Monaten waren wir beispielsweise nicht einmal erkältet oder anderweitig krank, die Grippesaison 2020/2021 ist faktisch ausgefallen. Wieso? Abstand, Masken und erhöhte Hygiene. Also eigentlich ne feine Sache und es geht vielen Leuten genauso. Dennoch befürchten wir, selbst mit Impfung und deutlich nachlassenden Zahlen wird der Kontaktsport „Swingerclubbesuch“ bei vielen Swingern auf lange Sicht nicht stattfinden. Bei Leuten, die sich nicht ernsthaft an Maßnahmen halten, fand und findet Vieles im Privaten und Verborgenen statt – Egoismus, Naivität und Dummheit sind halt grenzenlos.

Auch wenn Plattformen wie JOYCLUB und die Swingerclubs sich mangels echter Events was einfallen lassen müssen, ihre Mitglieder/Gäste zu bespaßen, ist und bleibt das Live-Streaming mit DJs aus leeren Clubs, fickenden Leuten in oft hässlichen Wohnzimmern oder einem virtuellen „Tanz in den Mai“ einfach lächerlich. Sorry, aber das will doch keiner ernsthaft sehen. Wir waren auf jeden Fall erschrocken, als wir uns die letzten Tage erstmals mit dem Streaming-Angebot auf JOYCLUB beschäftigt haben. Krass! Sorry, aber das ist wirklich nicht unsere Welt: Wichsende Kerle sind da kaum erwähnenswert. Seltsam wird es bei in ihren Garten pinkelnden Paaren, Typen die stundenlang im dreckigen Wasser ihres Pools sitzen und Nonsens über LKWs erzählen, Rollstuhlfahrer mit Dauerlatte die ihrer Freundin den Arsch versohlen und dann mit Wachs verbrühen, Oma und Opa beim Blaskonzert neben einem Stapel an Medikamenten, der gelangweilten Hausfrau mit Sachsen-Dialekt beim Möchtegern-Dirtytalk und Damenwäscheträgern mit riesiger Gurke im knallroten Arsch. Gruselig, was da alles aus der Höhle streamt. Wir hoffen, diese unfreiwillig komischen und verstörenden Absurditäten verschwinden gemeinsam mit Corona wieder.

Wir sind gespannt, wann die ersten Öffnungsschritte kommen. Sobald die Innen-Gastronomie wieder loslegen darf, sollten auch Swingerclubs mit vernünftigem Hygienekonzept öffnen dürfen. Wir würden favorisieren, vorerst nur geimpften oder seit max. 6 Monaten von Corona genesenen Personen den Zutritt zu Swingerclubs (und anderen High-Risk-Locations) zu gestatten. Auch wenn es hinten herum eine Impfpflicht darstellt, kann unserer Meinung nur so schnellstmöglich wieder eine Normalität beginnen, bis irgendwann die Herdenimmunität erreicht ist und die wenigen Ungeimpften kein echtes Risiko für Impfwillige und die Wirtschaft mehr darstellen.

Wir sind geimpft, somit bereit und warten gierig auf ein baldiges Ende dieses Corona-Dauer-Horrors.

Passt auf Euch auf und haltet durch!

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Ein Kommentar zu “Es reicht: Corona verändert und zerstört die Swingerszene”

  1.  Frischam 10. Juni 2021 um 09:09

    Zuerst möchte ich sagen, dass mir dein Blog und deine Perspektiven auf das Swingen seit einigen Jahren gefallen. Allerdings finde ich es nicht wirklich fair, die Streamer so hart zu beurteilen. Ich mag auch keines der von Ihnen erwähnten Beispiele, aber ich denke, es ist wichtig, ihnen Raum zu geben, zu tun, was sie wollen, ohne sie zu zwingen, sich zu schämen. Solange es legal und einvernehmlich ist, sollten wir ihre Possen am besten ignorieren. Etwas anderes zu tun, öffnet die Tür zur Beurteilung des Swinger-Lifestyles, den wir alle genießen, oder?

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