Endlich mal wieder ein Besuch im Swingerclub, der uns positiv in Erinnerung bleiben wird. Wir waren aufgrund von Terminen ein Wochenende lang in NRW unterwegs, besuchten jeweils Clubs, in denen wir zuvor noch nie waren. Endlich mal raus aus der peinlichen, öden Swingerclublandschaft von Berlin.
Der Freitag-Abend war soweit ok, etwas langweilig vom Publikum, wir hatten dennoch ein paar nette Stunden in dem kleinen, aber durchaus schön gestalteten Club.
Am Samstag-Abend war in einer deutlich größeren Location eine Maskenparty angesagt. Verkleiden ist normalerweise nicht so unser Ding, es war an diesem Tag aber letztlich die am ehesten für uns in Frage kommende Party. Also die bescheuerten Masken mitgenommen, aufgesetzt und inkognito rein ins Geschehen. Im Bar- und Tanzbereich angekommen, waren da bereits so einige Leute anwesend – dank der Masken erkannte man nicht viel, was ja häufig auch ganz gut so ist. Wir setzten uns neben ein Pärchen, was uns anhand der wenigen sichtbaren Attribute noch am nettesten erschien, dennoch hätten sich hinter den Masken auch nett zurecht gemachte 60jährige verstecken können. Nach einiger Zeit des Nebeneinandersitzens kam man ins Gespräch und wir erfuhren, die beiden hatten tatsächlich ihren ersten Abend im Swingerclub und waren Mitte/Ende 30. Wir unterhielten uns nett, erzählten den beiden als „alte Hasen“ ein paar Stories aus dem Nähkästchen aber wollten den beiden Neulingen gegenüber auch nicht in Sachen „weiterer Gestaltung des Abends“ aufdringlich werden – wir sind da lieber vorsichtig, um niemanden gleich am ersten Abend zu verschrecken, da viele Erstbesucher erstmal nur unter sich die neuen Eindrücke verarbeiten wollen. Die beiden waren aber von ihrer Einstellung her sehr cool drauf, machten -wenn man es nicht wüsste- überhaupt keinen Eindruck von schüchternen Neulingen.
Gegen Mitternacht durfte man endlich die blöden Masken ablegen und wir vier fanden uns immer noch sympathisch. Tatsächlich kam dann von den beiden in unsere Richtung die Frage, ob wir nicht mal nach hinten in Richtung Spielwiesen gucken gehen wollen. Das war dann für uns das Signal, uns nicht künstlich zurückhalten zu müssen und wir gaben das „Go“! Sonderlich viel war im Mattenbereich nicht los. Die einzige abschließbare Spielwiese war gefühlt ständig belegt, also machten wir den Vorschlag, auf eine leere, aber auch sehr große, öffentliche Spielwiese zu gehen. Sowas ist nicht Jedermanns Sache, denn es könnten sich ja auch unliebsame Gestalten dazugesellen. Zu unserer Ãœberraschung waren die beiden einverstanden und wir legten los. Die Mädels untereinander hatten ihren Spaß, das war teils schon recht wild und die Lady des Paares, die laut Gespräch im Bar-Bereich nicht bisexuell war, hat es sich wohl spontan anders überlegt. Verschiedenste Stellungen, Menschenknäuel in verschiedenen Konstellationen ergaben sich und mit der Zeit standen da so einige Zuschauer am Rande der Spielwiese. Zum Glück waren auch die Solomänner recht zurückhaltend und nicht so anstrengend, wie sonst so häufig. Ein oder zwei Mal musste ein Wichsäffchen verbal wieder auf mehr Abstand gebracht werden, das funktionierte dann auch gut. Das Einsteigerpaar, mit dem wir da zugange waren, konnte die Zaungäste tatsächlich halbwegs gut ausblenden und sich fallen lassen. Kompliment, wir hätten das damals bei unserem ersten Clubbesuch wahrscheinlich nicht so hinbekommen. Nach gut 1,5 Stunden auf der Matte waren wir dann verschwitzt, befriedigt und ausgepowered. So soll das sein! Wir saßen danach noch etwas zusammen, bevor die beiden dann nach Hause gingen. Auch dies war ein Clubbesuch, der ohne dieses Pärchen wahrscheinlich völlig anders verlaufen wäre, da uns vom restlichen Publikum nichts wirklich gereizt hätte.
Einen Tag später bekamen wir von dem Paar eine sehr nette Feedback-Mail, worin sie u.A. beschrieben, es mit uns sehr genossen zu haben – sowas freut uns natürlich. Schön, dass wir Euer erstes Paar sein durften – schade aber, dass eine Fortsetzung aufgrund der Entfernung nicht allzu leicht/spontan zu stemmen ist.