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JungAusBerlin wird zu SpicyDeluXXX

SpicyDeluXXX am 12. Februar 2024

Es ist Zeit für Veränderung. Nach über 20 Jahren haben wir ab heute einen neuen Nickname.
Tschüss JungAusBerlin, willkommen SpicyDeluXXX!

Der Name JungAusBerlin wurde in unserer Anfangszeit gewählt, um uns junge Hüpfer von den ganzen alten, notgeilen Swingerleuten im Netz etwas abzugrenzen und die wenigen Jüngeren allein schon über unseren Nickname auf uns aufmerksam zu machen. Das ist nun schon eine Weile her, der Name JungAusBerlin wurde von uns erstmals beim damals beliebten Paareportal Augenweide Ende Juli 2003 genutzt (davor nannten wir uns etwa ein Jahr lang ganz platt „SWPAAR“) und zieht sich nun bereits durch unser ganzes Swingerleben. Bei JOYCLUB sind wir seit 24.01.2006 dabei und hießen schon immer dort JungAusBerlin.

Wir sind zwar Transagers, also absolut keine „typischen“ Anfang/Mitte-40-Gestalten, fühlen und wirken also deutlich jünger, als es in unseren Ausweisen steht. Da wir uns später im hohen Alter aber nicht immer noch so nennen wollten, musste so langsam ein neuer, zeitloser aber zugleich auch cooler Name her.

In der heutigen Zeit spielen Alleinstellungsmerkmale, Markenfähigkeit und Rechte Dritter eine große Rolle, zudem lässt JOYCLUB nur Nicknames bis maximal 15 Zeichen zu. Gerade Letzteres hat uns sehr geärgert, denn unser ursprünglich geplanter Wunsch-Nickname, den wir seit rund 2 Jahren nutzen wollten, hat leider 17 Zeichen und lässt sich nicht sinnvoll abkürzen. Auch war JOYCLUB bis heute nicht bereit, diese harte Begrenzung der Zeichenanzahl etwas aufzulockern, z.B. auf 20 Zeichen, was unserer Meinung auch zeitgemäßer aufgrund mittlerweile rund 5,5 Millionen Mitgliedern wäre. Sowas hat bei den Entwicklern aber leider keine Priorität, wir haben mehrfach angefragt.

Nach viel zu langem Abwarten auf ein Einlenken JOYCLUBS hinsichtlich der Zeichenbegrenzung ist nun nach intensiven Überlegungen, kreativen Brainstormings, Recherchen und Abwägungen final die Entscheidung gefallen:
Seit 12.02.2024 heißen wir SpicyDeluXXX

Da sich unsere umfangreichen, mit den Jahren gewachsenen Profil- und Internetauftritte nicht alle auf einmal per Knopfdruck umstellen und anpassen lassen, wird es nach uns nach Veränderungen geben und das alte JungAusBerlin wird immer mehr verschwinden. Erst aus dem Nickname, dann aus Texten, Logos, Fotos und Visitenkarten. Auch unser Swingerblog wird künftig nur noch unter dem Label „powered by SpicyDeluXXX“ laufen. Für eine gewisse Ãœbergangszeit wird es also einen unvermeidbaren Mix aus dem neuen SpicyDeluXXX und dem alten JungAusBerlin geben. Sollte sich der alte Nickname in alten Blogbeiträgen im Text finden, so ändern wir dies jedoch nicht, denn wir wollen das JungAusBerlin ja nicht aus unserer Vergangenheit tilgen.

Ein wenig Demut ist bei so einer Umbenennung natürlich dabei, denn schließlich sind wir unter dem alten Nickname seit über 20 Jahren bekannt und vielleicht auch manchmal berüchtigt. SpicyDeluXXX wird Euch und uns nun begleiten – die handelnden Personen dahinter sind immer noch dieselben.

Also, auf zu neuen Abenteuern! Begleitet uns auf unserer Reise unter dem Namen SpicyDeluXXX – mit uns wird’s nie langweilig, denn wir sind scharf wie rote Chillischoten!

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Swingerclubsterben: Ältester Swingerclub Berlins „Zwanglos“ nun final dicht

SpicyDeluXXX am 11. Januar 2024


Außenansicht des ehemaligen Zwanglos III

Das Unheil hat sich bereits Anfang April 2023 angekündigt, als wir trotz bestätigter JOYCLUB-Anmeldung vor verschlossener Tür des Swingerclubs Zwanglos III in der Gneisenaustraße standen. Alles dunkel, niemand öffnete, keine Info – scheiße war das. Wir schrieben die Chefin per WhatsApp an und erfuhren, dass es behördliche Probleme gäbe und man sich um eine baldige Wiedereröffnung kümmere. Auf der Website des Clubs und an der Clubtür stand dann kurz darauf was von „vorübergehender Schließung aus betrieblichen Gründen“. Das zog sich dann das gesamte Jahr über, wir fanden es stets unglaubwürdig, denn sowas dauert gewiss nicht ewig. Uns „bösen“ Swingerbloggern gegenüber wollte man zu den Details dann aber lieber nichts sagen, obwohl wir diese durchaus für uns behalten hätten. Anfang 2024 merkten wir, dass das JOYCLUB-Profil und die Telefonnummer des Swingerclubs Zwanglos III gelöscht waren – ab diesem Moment war die Sache für uns klar: Das Zwanglos ist Geschichte.

Wir haben natürlich nachgehakt: Durch eine Quelle bei den Behörden erfuhren wir aktuell u.A. aus erster Hand, dass für die Schließung zumindest keine behördlichen Probleme oder Anordnungen einer Behörde verantwortlich gewesen seien, letztlich kam es jedoch zur Kündigung des Mietvertrages der Räumlichkeiten des Zwanglos.
Seitens des Clubs sieht man das anders hinsichtlich der Behördenprobleme, bestätigt jedoch die während der Schließung vom Vermieter ausgesprochene Kündigung des Mietvertrages – allein das ist ja bereits das Todesurteil. Demnächst -nach Umbau- wohnen nun also Menschen im ehemaligen Swingerclub und hören in ihren nächtlichen Träumen hoffentlich die vögelnden Geister von tausenden Clubbesuchern…
Update vom 13.01.2024:
Wir erfuhren heute, dass ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Betreiberfirma bereits am 31.08.2023 beantragt und am 28.12.2023 eröffnet wurde (36z IN 5294/23)

Dieser sang- und klanglose Abgang des Clubs unter dem Deckmantel „betrieblicher Gründe“ war wirklich kein würdiges Ende für Berlins ältesten Swingerclub mit seiner Geschichte. Keine vernünftigen Infos an Gäste, ein ewiges Dahindümpeln/Hinhalten, immer wieder enttäuschte Leute die sich trotz Schließung noch bis November über JOYCLUB zu Partys in dem Club anmeldeten und dann überrascht vor verschlossener Tür standen, da die Info der Schließung nie bei Joyclub hinterlegt wurde.

Unser Nachruf auf den Club:
Wir persönlich finden die Schließung sehr schade, denn wir waren tatsächlich immer wieder mal gern dort. Wir haben die Betreiber, sowie das Personal echt gemocht und erlebten dort wahnsinnig abgefahrene aber auch sehr erotische Abende, von denen auch hier im Blog reichlich zu lesen ist. Den Club kannten wir rund 20 Jahre, anfangs wurden wir nicht so recht warm mit ihm, aber irgendwann war der Knoten geplatzt und wir besuchten ihn öfter. Und ja, der Club hatte etwas schmuddeliges, etwas verruchtes, war ein wenig altbacken und auch für sein illustres Publikum berüchtigt. Genau das war aber für uns auch der Reiz an dem Laden, er war wie eine Wundertüte. Leute mit Stock im Arsch trifft man in den anderen Swingerclubs leider zur Genüge, im Zwanglos war die Atmosphäre zwar einfach, manchmal etwas rustikal, aber dafür ehrlich. Es war ein Club, wo es nicht auf schicke Abendgarderobe oder ausgefallene Verkleidungen Outfits fürs Schaulaufen ankam, notfalls tat es bei Spontanbesuchern aber auch ein Handtuch um die Hüften – nicht sehr sexy, keine Frage. Halt ein „echter“ Swingerclub aus der „guten alten Zeit“ mit Schwarzlicht, Salzstangen und Teelichtern auf der Theke, dunklen Ecken und Gynstuhl. Auf Wunsch bekam man seinen Gin-Tonic sogar in einem Halbliterglas oder alkoholfreien Sekt. Die Anzahl der Paare und Frauen wurde potenziellen Besuchern auf Nachfrage vorab auch am Telefon durchgegeben, so dass man in etwa wusste, was einen erwartete – so einen Service gibts sonst nirgendwo und das war gerade bei den Solomännern sehr beliebt. Bis Corona kam, hatte der Laden tatsächlich 24 Stunden, 365 Tage im Jahr geöffnet. Einsame Herzen und völlig Hartgesottene konnten sogar an Heiligabend dem Partnertausch frönen. So etwas und die Lage mitten im Kiez zog natürlich auch Leute an, die in anderen Clubs eher nie zu sehen waren – ein einzigartiger Mix an erlebnishungrigen Menschen. Von den Gästen her war alles vertreten: Viel Schicksal, viele Paradiesvögel, Touristen-Laufkundschaft, Verirrte und Verwirrte, von 18 bis 85, manche sehr anstrengend, oft zu viele Typen aus dem arabischen Raum, dennoch aber trotzdem irgendwie familiär. Ein eigener Kosmos den man betrat und entweder für ein paar Stunden ein Teil davon wurde oder halt auch nicht und deswegen meist recht schnell wieder verschwand.

Wir persönlich waren nie auf die Stammgäste des Zwanglos aus, die haben uns nicht gereizt, waren uns meist zu „besonders“ und/oder auch nicht nach dem 20. Aufeinandertreffen plötzlich spannend. Stattdessen hatten wir unsere Erlebnisse auf den Spielwiesen des Clubs vorrangig mit den Eintagsfliegen/Touristen/Erstbesuchern, also mit Besuchern, die neugierig auf das waren, was sich hinter der mysteriösen Stahltür unter dem grell leuchtenden Schriftzug „Swinger-Club“ auf der Gneisenaustraße unweit der Partygegend Bergmann-Kiez verbarg. Daraus ergaben sich manchmal weitere Treffen, die auch dann durchaus mal woanders stattfanden.

Das Personal war beständig, stets aufmerksam, menschlich, herzlich, kümmerte sich im Bedarfsfall schon rührend um manch ein Opfer. Im Bedarfsfall ist der eine oder andere Spinner, der sich zu sehr daneben benahm und dann nicht freiwillig gehen wollte, aber auch recht zügig -notfalls noch in Unterwäsche- über die steile Außentreppe des Clubs entsorgt worden – auf direkte Berliner Art halt. Früher hatte der Swingerclub (ganz früher unter seinem alten Namen „Zwielicht“) insgesamt drei Standorte im Herzen Westberlins. Einmal Eintritt gezahlt, konnte man sich mit einer Stretch-Limousine im Bademantel von Club zu Club fahren lassen und es so gleich in drei Läden an einem Abend krachen lassen. Sowas war einmalig und genial vom Konzept. Stress mit Vermietern und Nachbarn (gewiss auch die wirtschaftliche Lage) führten dann dazu, dass irgendwann nur noch das Zwanglos III (also der dritte Club) übrigblieb.

Die „III“ blieb wie ein Mahnmal im Clubnamen stehen, wie als gäbe es vielleicht nochmal ein Zurück. Stattdessen bemerkten wir, wie aber auch in anderen Clubs, seit etwa 2014 eine langsame, aber sehr schlechte Veränderung der Gästeanzahl und -Struktur. Ein schleichender Tod, der zwar auch vom Personal beobachtet und bestätigt wurde, dem man offenbar aber auch irgendwie hilflos gegenüberstand. Die netten Begegnungen mit coolen, für uns sexuell attraktiven Menschen im Club nahmen mehr und mehr ab, es kamen kaum noch neue oder normale Leute, dafür hockte man häufig nur mit wenigen, oft etwas eigenartigen Stammgästen herum. Seitens der Betreiber wurden in den Jahren des Abstiegs keine Maßnahmen ergriffen, um das Ruder noch herumzureißen und neuen Wind in den Laden zu bringen – ob nun aus Hilflosigkeit, Gleichgültigkeit oder einfach fehlender Liquidität.

Corona hatten sie dann zum Glück halbwegs überstanden, öffneten irgendwann wieder unter Auflagen und eingeschränkten Öffnungszeiten – die Gäste fanden aber nicht mehr so recht in den Club und die Langeweile kehrte endgültig ein. Dann machte noch der Mieter direkt über dem Club Stress, störte sich an Zigarettenrauch, Saunadüften und Geräuschen, die ihn angeblich in seinen Räumen störten. Halt einer der typischen, zugezogenen Dorftrottel, die bewusst über einen Swingerclub (der mit fetter Leuchtreklame direkt unter seinem Fenster auf sich aufmerksam macht) mitten in die Stadt ziehen und dann die Miete drücken wollen. Das endete darin, dass die Raucher vor die Tür mussten, auch das führte zu noch mehr Besucherschwund, denn auf der Gneisenaustraße wie auf dem Präsentierteller im Bademantel oder Slip stehen, macht kaum einem Spaß. Wir hielten dem Laden bis zum Ende die Treue, merkten aber immer mehr, dass es mächtig bergab geht und nie wieder, wie zu den „goldenen Zeiten“ wird. Und dann kamen sie auch schon, die betrieblichen Gründe…

DANKE, dass es Euch gab! Was uns an Swingerclubs in Berlin (lediglich Avarus und Zwiespalt) geblieben ist, wird die entstandene Lücke nicht schließen können. Schon gar nicht vom Entertainment-Faktor her, der war im Zwanglos nämlich legendär.


âž¡ Mal die Swingerclubs im Stadtgebiet von Berlin, die in den letzten 20 Jahren verschwunden sind:
Sauna-Bar 2000 (unser erster Swingerclub), Adventure, Legeres, Fabriklounge, Villa Mondän, Scorpions-Club, Youneed, Spürbar, Hypnos (vorher Orpheus), Zügellos (vorher Triebwerk), Zwanglos I, II und nun III
Eine Schande, was diese angebliche Sexy-Hauptstadt nun noch an Auswahl an Swingerclubs zu bieten hat! Ein Witz im Vergleich zu anderen Ecken in Deutschland…

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Renovierter Swingerclub in Prag

SpicyDeluXXX am 6. Juli 2021

Da die Clubs in Berlin und Umgebung überwiegend noch im Lockdown oder -falls sie geöffnet sind- oft völlig überlaufen und daher gewiss nicht coronakonform sind, ging es mal wieder nach Prag. Ãœber 1,5 Jahre ist der letzte Prag-Besuch im „SWINGERS CLUB PRAHA 1“, nun auch genannt „Klub Bunkr“ her. Auch in Tschechien gab es einen langen Lockdown und seit einigen Tagen hat der Club endlich wieder geöffnet. Es war von einer Renovierung und Erweiterung auf der Website des Clubs zu lesen, mangels Fotos musste aber ein persönlicher Eindruck her.

Der Club offenbarte eine sehr positive Ãœberraschung. Während die meisten Swingerclubs in Deutschland sich tatenlos der Corona-Lethargie hingaben, hat der Laden in Prag die Zeit genutzt, Geld und Manpower in die Hand genommen und aus dem „ewigen Provisorium“ (der Club entstand etwas aus der Not) einen deutlich aufgewerteten Swingerclub herbeigezaubert, der sich echt sehen lassen kann. Alleine 13 (DREIZEHN!) neue Spielwiesen sind hinzugekommen, ein neuer Dusch-/Wellnessbereich mit schönem Pool ist entstanden, ein abgeschlossener Raucher-Raum mit Fenster zum Lounge-Bereich sorgt für bessere Luft, die Bar wurde neu gebaut, das Buffet wirkt nun im Bar-Bereich besser platziert, die vorher wild in den Gängen platzierten Schränke der Gäste sind nun alle in einem großen Umkleideraum, überall neue Bodenbeläge und nun ist auch ein Konzept des Clubs erkennbar. Wirklich super, endlich mal ein Lichtblick, auf den die Chefin des Ladens echt stolz sein kann. Was etwas fehlte, waren aber noch die Gäste, was aber auch an einem Besuch an zwei Abenden unter der Woche oder an einer noch generellen Zurückhaltung der Gäste aufgrund Corona gelegen haben könnte. Auf jeden Fall steht mal wieder ein Besuch am Wochenende an, mit hoffentlich etwas mehr Action.

Auch zu den Corona-Maßnahmen ein paar Worte: Es gab Desinfektionsmittelspender und Hinweisschilder auf den Tischen zu „Abstand, Hygiene und Maske tragen“. Das war es dann aber auch. Maske trug im Club niemand, einen Test oder Impfnachweis wollte keiner sehen. Nicht optimal, aber das liegt nicht in unserer Hand.

Clubs in Prag sind immer etwas wild und es geht auch manchmal etwas rustikaler zu, als in den meisten Swingerclubs in Deutschland. Wir mögen das irgendwie. Aus diesem Grund ist Prag eine willkommene Abwechslung und wird -sofern nicht wieder Lockdowns dazwischenkommen- bald wieder auf unserer Reiseliste stehen.

Ãœbrigens: Die Clubchefin verriet, es gibt endlich bald Fotos des Clubs auf der Website. Früher war dies wohl aufgrund von Vorgaben des Vermieters nicht möglich. Es wäre aber eine Schande, die Fotos des „neuen“ Clubs potenziellen Gästen vorzuenthalten.

Noch ein paar Tipps für Erstbesucher:
Wer von Euch diesen Club mal aufsuchen will, sollte sich nicht wundern, dass es keine Klingel gibt. Wenn Ihr vor der Türe steht, müsst Ihr die Nummer des Clubs kurz anrufen (Personal spricht englisch) und man öffnet Euch. Den richtigen Eingang in diesem recht ungewöhnlichen Ambiente (Hochhaus) haben wir mal auf dem folgenden Foto markiert, denn man kann auch auf der falschen Seite des Hauses stehen. Ferner ist es empfehlenswert, die Club-Events auf der Website vorher zu checken, denn es gibt auch recht spezielle Mottos oder sogar Events, zu denen man nur mit VIP-Einladung reinkommt.

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Es reicht: Corona verändert und zerstört die Swingerszene

SpicyDeluXXX am 5. Mai 2021

Mit einer kurzen Unterbrechung von manchmal wenigen Wochen sind die Swingerclubs nun seit über einem Jahr im Lockdown. Was wird nach Lockerung der Maßnahmen davon noch übrig bleiben? Wir befürchten, etwa die Hälfte der Swingerclubs wird es nicht schaffen. Gründe liegen u.a. auch in den hohen Hürden der Corona-Hilfen, die nur professionell als Firma aufgezogene Clubs mit vernünftiger Buchführung erhalten, die aufgrund ihrer Professionalität ferner eher zusätzlich einen finanziellen Background haben, als Clubs, die jeden zweiten Eintritt schwarz am Finanzamt vorbei kassiert haben. Vereine und nebenbei betriebene Mini-Dorfclubs werden hier gewiss leer ausgehen und es finanziell nicht packen. Dazu kommt der Sommer. Gerade in der kühleren Jahreszeit sind Clubs meist besser besucht, als in den warmen Sommermonaten. Der Grund liegt auf der Hand, die Leute sitzen lieber draußen, als in einem stickigen Club. Wir nennen das seit Jahren einfach nur „Sommerloch“. Gewinner sind höchstens Clubs mit Außenbereich, wovon es aber nicht so viele gibt. Ferner sind Swingerclubs ja eine recht spezielle Nische, in die sich halt selten jemand einfach so „verirrt“ und die Leute werden wohl zuerst die Biergärten und Restaurants stürmen wollen und irgendwann direkt vorm Herbst-Lockdown erst die Swingerclubs.

15 Monate Covid-19 haben auch die Swingerszene verändert, die Auswirkungen sind noch nicht wirklich absehbar. Sehr viele Leute halten sich brav an die Maßnahmen und Gebote, so auch wir. Es herrscht unter vielen Menschen mittlerweile eine gewisse Abneigung, Fremden unnötig nahe zu kommen. Dieses neu gelernte Verhalten wird nicht jeder gleich wieder ablegen können oder wollen, wenn der Schrecken von Corona langsam verschwindet. In den letzten 15 Monaten waren wir beispielsweise nicht einmal erkältet oder anderweitig krank, die Grippesaison 2020/2021 ist faktisch ausgefallen. Wieso? Abstand, Masken und erhöhte Hygiene. Also eigentlich ne feine Sache und es geht vielen Leuten genauso. Dennoch befürchten wir, selbst mit Impfung und deutlich nachlassenden Zahlen wird der Kontaktsport „Swingerclubbesuch“ bei vielen Swingern auf lange Sicht nicht stattfinden. Bei Leuten, die sich nicht ernsthaft an Maßnahmen halten, fand und findet Vieles im Privaten und Verborgenen statt – Egoismus, Naivität und Dummheit sind halt grenzenlos.

Auch wenn Plattformen wie JOYCLUB und die Swingerclubs sich mangels echter Events was einfallen lassen müssen, ihre Mitglieder/Gäste zu bespaßen, ist und bleibt das Live-Streaming mit DJs aus leeren Clubs, fickenden Leuten in oft hässlichen Wohnzimmern oder einem virtuellen „Tanz in den Mai“ einfach lächerlich. Sorry, aber das will doch keiner ernsthaft sehen. Wir waren auf jeden Fall erschrocken, als wir uns die letzten Tage erstmals mit dem Streaming-Angebot auf JOYCLUB beschäftigt haben. Krass! Sorry, aber das ist wirklich nicht unsere Welt: Wichsende Kerle sind da kaum erwähnenswert. Seltsam wird es bei in ihren Garten pinkelnden Paaren, Typen die stundenlang im dreckigen Wasser ihres Pools sitzen und Nonsens über LKWs erzählen, Rollstuhlfahrer mit Dauerlatte die ihrer Freundin den Arsch versohlen und dann mit Wachs verbrühen, Oma und Opa beim Blaskonzert neben einem Stapel an Medikamenten, der gelangweilten Hausfrau mit Sachsen-Dialekt beim Möchtegern-Dirtytalk und Damenwäscheträgern mit riesiger Gurke im knallroten Arsch. Gruselig, was da alles aus der Höhle streamt. Wir hoffen, diese unfreiwillig komischen und verstörenden Absurditäten verschwinden gemeinsam mit Corona wieder.

Wir sind gespannt, wann die ersten Öffnungsschritte kommen. Sobald die Innen-Gastronomie wieder loslegen darf, sollten auch Swingerclubs mit vernünftigem Hygienekonzept öffnen dürfen. Wir würden favorisieren, vorerst nur geimpften oder seit max. 6 Monaten von Corona genesenen Personen den Zutritt zu Swingerclubs (und anderen High-Risk-Locations) zu gestatten. Auch wenn es hinten herum eine Impfpflicht darstellt, kann unserer Meinung nur so schnellstmöglich wieder eine Normalität beginnen, bis irgendwann die Herdenimmunität erreicht ist und die wenigen Ungeimpften kein echtes Risiko für Impfwillige und die Wirtschaft mehr darstellen.

Wir sind geimpft, somit bereit und warten gierig auf ein baldiges Ende dieses Corona-Dauer-Horrors.

Passt auf Euch auf und haltet durch!

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Swingerclubs inmitten Corona: Wie gut gelöst?

SpicyDeluXXX am 20. September 2020

Nach rund 6 Monaten COVID-19-Lockdown machen nun nach und nach auch Swingerclubs wieder auf. Einige Clubs versuchen sich mit geändertem Konzept, manche warten noch auf das behördliche „Go“ und viele werden bestimmt komplett von der Bildfläche verschwinden, weil sie es nicht finanziell gepackt haben oder mit neuen Regeln künftig packen werden. Wir wagten nun kürzlich nach halbjähriger Zwangspause sehr zaghaft unsere ersten Versuche in die „neue Swingerwelt“. Zwei Clubs, besucht an zwei Samstagen, zur Chancengleichheit nicht gleich am ersten Öffnungstag, sondern am zweiten Öffnungs-Wochenende, um den Läden auch die Chance zu geben, das hoffentlich erarbeitete Konzept gut umzusetzen.

Vorab unser Fazit: Gruselig! Einmal, weil die Atmosphäre trotz gut umgesetztem Konzept nicht die alte Unbeschwertheit ermöglichte, in einem anderen Fall aufgrund sehr halbherzig erarbeitem, überhaupt nicht ernsthaft umgesetztem Konzept.

Club 1:
Die vom Club selbst gesetzte maximale Gästeanzahl war schon am früheren Abend erreicht. Am Eingang Händedesinfektion, Fiebermessung und Kontaktdatenabgabe. Es erfolgte eine gut erklärte Einweisung in die Spielregeln, man war auch offen für kritische Fragen. Die Regeln waren unter anderem Abstand halten, Getränke werden -um Stau an der Bar zu vermeiden- an den Tisch gebracht, maximal eine Person in den WC-Räumen, maximal 2 Haushalte im Nassbereich oder Essensbereich, kein Buffet (dafür a´la Carte), Maskenpflicht entfällt am Platz, Masken tragen bei Engstellen erwünscht, regelmäßige Desinfektion von Flächen (Tischen, Türklinken, Matten, …). Der Bar-Bereich wurde „entzerrt“, also deutlich weniger Barhocker waren vorzufinden. Man kann aber sagen, jeder Gast hatte eine Sitzgelegenheit, ohne anderen Leuten zu sehr auf die Pelle zu rücken. Das Personal war zahlenmäßig gut aufgestellt, gut über die Spielregeln informiert, stets (mit einer dummen Ausnahme, die wir aber verzeihen) mit Mundschutz auch über der Nase unterwegs und wies freundlich aber nachdrücklich z.B. auf das nicht erwünschte „zur Bar gehen, zwischen da sitzende Leute stellen und dort bestellen“ hin. Auch die Desinfektionsrunden bekamen wir mit. Man merkte dem Personal an, es wisse, ein neuer Lockdown oder ein Fall von Nachlässigkeit setze alles aufs Spiel – umso besser hatten sie sich und den Laden im Griff. Wir fühlten uns tatsächlich gut aufgehoben. Das Publikum war gegenüber anderen Leuten rücksichtsvoll, agierte umsichtig und blieb aber auch hauptsächlich unter sich. Es war bei weitem nicht so locker, wie es sonst im Swingerclub zugeht, uns drückte das auch etwas auf die Stimmung. Sehr seltsam war, als wir mit Maske dem Treiben im Mattenbereich kurz zuschauen wollten – alle nackt, wir mit Maske. Im Ergebnis war der Abend für uns ok, wenn auch nicht optimal – unter hygienischen Gesichtspunkten war die Sache aber unserer Meinung stimmig und gut durchdacht.

Club 2:
Anfangs noch recht leer, aber dann kamen die Leute nach und nach. Vom Betreiber gesetzte, maximale Gästeanzahl über den Abend nicht ganz erreicht. Auch hier am Eingang der Fiebercheck und die obligatorische Kontaktdatenabgabe. Auf dem Weg zum Platz herrschte Maskenpflicht, am Platz selbst durfte man sie abnehmen. Auf den Wegen durch den Club wiederum sollte man sie tragen, was aufgrund vieler Engstellen auch ratsam wäre. Richtige Regeln für die Gäste waren für uns nicht erkennbar. Auch wenn der Bar-Bar-Bereich ebenfalls stuhlmässig „entzerrt“ wurde, drängelten sich immer wieder Gäste ohne Mundschutz zwischen die wenigen Barhocker, lungerten im Stehen herum oder bestellten sich etwas. Das Buffet entfiel, soweit ok. Obwohl das Personal laut eigenem Konzept verpflichtet ist, „kontinuierlich“ den Mundschutz zu tragen, wurde dieser hinter der Theke abgelegt und bei den Wegen im Club manchmal korrekt aber oft auch nur halbherzig mit freiem Rüssel nur über Mund und Kinn getragen. Die Gäste waren bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht in der Lage, beim Verlassen ihres Platzes konsequent den Mundschutz anzulegen, nur einmal von unzähligen Verstößen wurde seitens des Personals drauf hingewiesen. Wir kennen auch diesen Club sehr lange und waren Ende Februar vor unserer Reise nach Asien letztmals dort. Trotz halbjähriger Pause kam es uns irgendwie so vor, als wäre Corona nie wirklich ein Thema – von den (finanziellen) Entbehrungen und dem „seidenen Faden“, an dem die Sache hängt, merkten wir nicht wirklich was. Persönliche Meinungen zum Thema „Corona, seine Gefährlichkeit, Verschwörungstheorien, usw.“ soll ja gerne jeder haben, aber das Konzept sollte in einem professionellen Umfeld (ein Swingerclub ist ein Gewerbe und keine private Geburtstagsparty) vernünftig erstellt, geschult, ausnahmslos umgesetzt und notfalls auch unter renitenten/dummen Gästen durchgesetzt werden. Auch wenn wir das Personal in diesem Club echt mögen, umso enttäuschter waren wir vom „Konzept“ und der Ignoranz der meisten Gäste.

Abschließende Gedanken:
Auch wir haben keine Patentlösung für das Corona-Dilemma in Swingerclubs und dem Rest der Welt. Super, ein Hygienekonzept zu haben und dieses mit gutem Personal und Gästen mit Hirn umsetzen zu können. Dennoch ist es widersprüchlich, wie man spätestens auf der Spielwiese coronabezogen hygienisch sinnvoll mit Dritten agieren soll, während man sich im Rest des Clubs aus dem Weg gehen soll und brav Maske trägt. Gerade auf den Matten werden durch die sexuellen Aktivitäten vermehrt Aerosole freigesetzt, Sex mit Maske ist kaum umsetzbar und absurd. Ein Club in Sachsen gibt hier momentan die Regel „auf der Matte maximal zwei Haushalte“ vor. Sicher eine gute Idee für den Anfang und für eine Pärchennummer, aber swingertechnisch letztlich irgendwie auch nicht das Wahre, wenn man Orgien oder mal spontan ein paar Hände, Zungen oder Schwänze mehr will. Wir werden gewiss bald noch den einen oder anderen Ausflug in die Swingerszene unternehmen, sind aber der Meinung, das diese „neue Swingerwelt“ sehr gewöhnungsbedürftig und es nur eine Frage der Zeit ist, bis in der Presse von einem „Superspreading-Event im Swingerclub“ zu lesen sein wird. Da ist dann das Geheule wieder riesengroß, wie kürzlich bei der illegalen Touristen-Sexparty in Berlin. Ehrlich gesagt, sind wir etwas ratlos, wie wir mit diesen vielen Kompromissen umgehen und dabei nicht den Spaß verlieren sollen… 🙄

💡 Ein medizinischer Tipp noch an alle, die trotz Maske gern den Rüssel raushängen lassen: Corona dringt nicht durchs Kinn in den Körper!

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