Fundstück: KitKat und die dunkle Seite der „consensual culture“
SpicyDeluXXX schrieb am 14. Juli 2025
Der aktuelle Bericht in der taz über eine mutmaßliche Vergewaltigung einer Frau im Berliner KitKat-Club wirft ein grelles Licht auf die Schattenseiten sogenannter sexpositiver Räume. Was als Ort für Freizügigkeit, gegenseitigen Respekt und Konsens gedacht ist, wird offenbar zunehmend zur Bühne für Übergriffigkeit, Egoismus und fehlende Verantwortung. Erst kürzlich schrieben wir über das Thema und betrachteten dort auch kurz die rechtliche Sicht auf die frechen Grabbler in Swingerclubs.
Wenn selbst in Clubs, die sich fett eine „consensual culture“ auf die Regenbogenfahnen schreiben, Grenzen missachtet, Frauen bedrängt und Clubs kaum Strukturen bieten, um Betroffene zu schützen oder Täter sichtbar zur Rechenschaft zu ziehen, ist das nicht nur ein individuelles, sondern ein strukturelles Versagen. Und wenn Clubbetreiber sich auf berechtigte Presseanfragen zum Vorfall nicht äußern, bekommt die Sache einen ganz besonderen Geschmack.
Was im Kitty passiert ist, zeigt: Was da als sexpositive Freiheit verkauft wird, ist oft nur ein Deckmantel für Rücksichtslosigkeit, Grenzverwischung und Machtspielchen. Wenn im Dunkeln gegrabbelt wird und keiner mehr fragt, ob es okay ist, dann ist das keine Freiheit, dann ist das organisierte Ignoranz. Die tolle Freiheit verkommt schnell zur Farce, wenn keine klaren Regeln und durchdachte Awareness-Konzepte mit Konsequenzen bestehen. Wenn sich Gäste (und ja, das Wort darf gern mehrdeutig gelesen werden) immer mehr aufführen, als gäbe es keine Regeln, dann darf man sich nicht wundern, wenn auch der Konsens auf der Strecke bleibt und sich ein heftiges Kotzgefühl immer breiter macht.
Allein folgendes stimmt nachdenklich:
„Was meinst du, warum das hier so dunkel ist?“, habe der Kitkat-Mitarbeiter gem. des taz-Artikels sinngemäß gefragt. Wer sich unsicher fühle, der oder die solle zu Hause bleiben oder woanders feiern
Man kann schon fast das Kuschelurteil der berüchtigten Berliner Justiz hören: „War ja doch nur ein Missverständnis, 5 Stunden Delfintherapie in Florida für den traumatisierten Täter auf Nacken vom Steuerzahler, bitte gehen Sie weiter!“
Abgelegt unter Fundstücke | Keine Kommentare