Eventabzocke in Swingerclubs

SpicyDeluXXX schrieb am 8. Dezember 2023


Clubbetreiber sind Geschäftsleute und keine Gutmenschen, das ist uns klar. Dennoch fällt uns in letzter Zeit immer häufiger auf, dass Clubbetreiber bei Events gern abzocken.

Gerade zum Club-Jubiläum oder Geburtstag des Chefs wird gern ein Event künstlich aus dem Boden gestampft. Da wird dann vollmundig von „Wir feiern Jubiläum, dank Euch Gästen sind wir nun 10 Jahre“ oder „Manni feiert seinen Geburtstag“ gefaselt. Das Event wird absichtlich oberflächlich und nichtssagend beschrieben, keine harten Fakten wie „Feuerwerk“, „Champagnerbar“, „Austernbuffet“ oder weitere echte Besonderheiten des Abends werden genannt. Im Höchstfall steht da ein „Lasst Euch überraschen“ – toll, das können im Bestfall ein paar Gläser mit pappigen Salzstangen an der Bar sein. Sorry, aber diese Art von Scheiß-Events braucht niemand, bald wird wohl noch der Geburtstag des Bierlieferanten oder der Putzfrau gefeiert. Wenn man als Clubbetreiber zu einem Jubiläum oder Geburtstag einlädt, dann ist es das Mindeste, seine scheinbar ach wie geschätzten Stammgäste zum Sonderpreis (Geschenk an die Gäste) reinzulassen und eine echte Schippe an Event draufzulegen. Was wird stattdessen gemacht? Man schlägt auf den Eintrittspreis noch eine saftige Schippe drauf, liefert Durchschnitt ab und lässt sich von einigen dämlichen Gästen dann auch noch mit Blumen, Pralinen oder wahnsinnig kreativen Sachen wie Dildokerzen oder sonstigem Müll beschenken. Und weil ja das hart arbeitende Personal was zu feiern hat, soll man als (drauf)zahlender Gast möglichst auch noch Verständnis für den an diesen Abenden häufig etwas schlechteren oder langsameren Service und andere Nachlässigkeiten haben. Sorry, aber mit Kundenbindung und dem Zurückgeben von Wertschätzung an Stammgäste hat diese einfältige Eventgestaltung rein gar nichts zu tun. Wir meiden diese Events, an denen es zwar oft voll, aber stinklangweilig ist. Wir sind kein Zahlvieh.

Silvester ist mittlerweile auch so ein Ding in manchen Clubs. Was haben wir da schon alles gesehen, wie sich die Clubs versuchen, ihre Taschen am Ende des Jahres nochmal voll zu machen… 100% Aufschlag für maximal 10% mehr Leistung? Nein danke, da fahren wir lieber ins Ausland und feiern dort den Jahreswechsel in einem Club – ohne Abzocke vom Betreiber, nur das Hotel kostet dank rechtzeitiger Buchung ein wenig mehr. Nach der Silvesterschande vom letzten Jahr mehr als überfällig…

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Blowjob-Applaus und Dankesmail

SpicyDeluXXX schrieb am 24. Juli 2023


Nach längerer Zeit waren wir kürzlich endlich mal wieder in einem Swingerclub. Es war ein Abend mit Herrenüberschuss, soweit alles recht unauffällig und normalerweise nicht der Rede wert.

Wir zogen uns zu vorgerückter Stunde in eine dunkle Ecke einer großen Spielwiese zurück und vögelten etwas. In unserer Nähe war noch ein anderes Paar zugange. Aufgrund der Action all dieser wunderschönen Menschen gesellten sich so einige Herren und Paare zum Zuschauen und „an-sich-selbst-spielen“ dazu. Der Abschluss bei uns war dann ein Blowjob, unser Weibchen hockte mit dem Rücken zu den immer zahlreicher erschienenen Zaungästen und bekam gar nicht mit, dass sich der Raum mit der Zeit ganz schön gefüllt hat, auch das andere Paar war fertig und blieb zum zuschauen hinter ihr. Als sie sich nach dem Absch(l)uss umdrehte, war sie etwas überrascht über die vielen sie anschauenden Gesichter, drehte sich um und fragte frech in die Runde, „Gibts jetzt Applaus???“ Und den gab es tatsächlich – das war schon etwas skurril. Im Swingerclub in Prag haben wir das mit dem Applaus ja schon öfters beobachtet, in Deutschland war es das erste Mal.

Am nächsten Morgen fanden wir dann noch eine „Dankesmail“ eines Soloherrn in unserem Postfach bei JOYCLUB. Auch sowas ist uns neu.

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Swingerclub-Idioten: Diskussionen, Aura-Crasher und Handgreiflichkeiten

SpicyDeluXXX schrieb am 14. Februar 2023

Runtergeputzt
Es ist schon seltsam, was man in letzter Zeit für Gestalten gehäuft im Swingerclub antrifft. Leute, die unserer Meinung nach dort völlig falsch sind, fallen negativ auf, sorgen für blöde Stimmung und werden teils sogar handgreiflich.

Beispiel 1:
Ein Solomann, arabisch westasiatisch, zusammen mit seinem Kumpel als Erstbesucher im Swingerclub wurde von einer nymphoman veranlagten Frau, mit der wir eine Weile im Gespräch waren, für „heiß“ befunden. Da sie sich nicht so recht traute ihn anzusprechen, übernahmen wir das und machten ihn auf die an ihm interessierte Dame und möglichen sexuellen Kulturaustausch aufmerksam. Sie war jedoch nicht sein Typ, also wurde aus unserer nett gemeinten Verkuppelungsaktion nichts. Nebenbei wurde er von uns aufgeklärt, dass die Frauen im Club tatsächlich unbezahlt und freiwillig dort sind. Ihn erstaunte dies. Uns erstaunte hingegen, dass er erstaunt war – sowas lässt ja tief blicken. Später kam eine jüngere Solofrau in den Club und wurde natürlich von den Dreibeinern sofort umgarnt. Der eben beschriebene Solomann schaffte es irgendwann, die neue Solofrau zu einem Besuch auf einer Spielwiese zu überzeugen. Nach einer Weile war unser männlicher Part im Club unterwegs und bekam mit, dass der Solomann und seine Eroberung recht unfreundlich mit einem weiteren Solomann sprachen. Es ging darum, dass sich die beiden verbaten, dass ihnen jemand bei ihren sexuellen Aktivitäten zuschaut. Da der genutzte Spielwiesenbereich komplett offen für Jedermann war, mischte sich unser männlicher Part in die überflüssige Diskussion ein und klärte erstmal über die Gepflogenheiten im Swingerclub und speziell zu offenen Spielwiesen auf. Da der angepöbelte Mann lediglich in vernünftiger Entfernung zuschauen wollte und niemandem dabei unangenehm zu nahe kam, war das Verhalten des „Pärchens“ absolut unangebracht, zumal es im Club auch eine reine Pärchenspielwiese gab, auf der sie 100% unter sich wären und ganz hinten in der Ecke der verwinkelten Matte sogar ungesehen hätten agieren können. Den Gegenwind von unserem männlichen Part konnten die beiden auf jeden Fall nicht ertragen wurden immer unverschämter und beharrten störrisch auf ihrem „Recht“, jeden verjagen zu dürfen, der auch nur einen Blick erhaschen könnte.
💡 Sorry, aber Ihr seid mit dieser Einstellung in einem Swingerclub völlig falsch. Klar fängt jeder mal an, aber ein solch freches Gebahren ist für Neulinge ohne Ahnung einfach nicht angebracht. Wenn Ihr unsichtbar sein wollt, verpisst Euch gefälligst nach Hause oder in ein Stundenhotel und verschont andere Gäste mit Eurem Kindergartenkram.

Beispiel 2:
Ein Pärchen war ständig am Streiten, weil der Mann seiner Frau die ganze Zeit (unserer Meinung nach völlig zu Unrecht) unterstellte, anderen Männern im Club schöne Augen zu machen. Ständig böse Blicke untereinander, hörbare Diskussionen und irgendwann der krampfhafte und sehr lächerlich wirkende Versuch der Paar-Dame, noch eine Frau für einen Dreier unter den anwesenden Frauen im Club zu organisieren. Natürlich blieb das ohne Erfolg, denn jede klar denkende Frau tut sich sowas nicht freiwillig an.
💡 Das Spiel mit der Eifersucht im Swingerclub mag zwar bei manchen Leuten funktionieren, aber bei diesem Pärchen war es nur toxisch. So toxisch, dass es auf die Stimmung auch anderer Gäste gedrückt hat.

Beispiel 3:
Ein Solomann, nennen wir ihn Benny, etwas anstrengend, hat dicke Eier, trinkt gern mal ein Bier zu viel. Eigentlich keine gute Mischung, dennoch eigentlich harmlos und mit etwas Feingefühl durchaus steuerbar. Dieser Mann fiel uns schon einige Male auf, an besagtem Abend war er aber erstaunlich ruhig und geradezu lammfromm. An der Bar saß ein Pärchen, er mal wieder westasiatisch, sie deutsch. Dieses Pärchen war zunächst sehr unauffällig und ruhig, saß eine ganze Weile direkt neben uns. Benny fand die Paar-Dame wohl recht ansprechend, schaute sie sich -wie auch die anderen Ladys- immer wieder mal im Vorbeigehen an, war aber weder belästigend, noch anderweitig provokativ. Plötzlich tickte der Paar-Mann aus und schrie Benny in typischem Araber-Assi-Slang an, „Du guuuckst mein Frau nischt an!“ Unglaublich, was manche Leute sich herausnehmen – in Deutschland, in einem Swingerclub, im Jahr 2023. Benny zog sich irritiert zurück und machte auf unschuldig. Da es schon sehr spät war, entschieden wir uns, nach Hause zu fahren. Als wir gerade fertig umgezogen waren und den Club verlassen wollten, sahen wir, wie Benny am Boden lag, über ihm mit geballten Fäusten drohend der Westasiaten-Paar-Mann und drum herum entsetzte Gäste. Da wurde Benny also ohne auch nur annähernd erklärbaren Grund von dem Typen zu Boden geschlagen und blieb (auch aufgrund seines Alkoholpegels) völlig wehrlos und etwas verwirrt wirkend liegen. Unser weiblicher Part bemühte sich, die Situation zu entschärfen und stellte sich schützend vor den Angreifer. Das Pärchen mit dem Aggressionsproblem-Mann durfte dann zurecht seine Sachen packen.
💡 Was ist mit Euch Leuten nur los, dass es so weit kommen kann? Wenn Euch Eure Drogen und/oder verkorkste Erziehung/Religion/Wasauchimmer nicht gut bekommen und Ihr nicht mit der sexuellen Lockerheit eines Swingerclubs klarkommt, dann verzieht Euch unter Euren Stein.

➡ Und ob Ihr es glaubt oder nicht, alle drei oben genannten Beispiele erlebten wir tatsächlich an einem einzigen Abend in einem Swingerclub. Es war ein furchtbarer Abend, den wir niemandem wünschen und der bei uns lange nachgewirkt hat.

Ihr Irren und Verwirrten da draußen: Bitte bleibt den Swingerclubs fern! Neulingen empfehlen wir vor einem Erstbesuch zur Vermeidung von unnötigen Situationen unsere Einsteigertipps.

Nochwas: Wir feiern heute Geburtstag. Seit 15 Jahren gibt es unseren Swingerblog!

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Die Swinger-Silvesterschande von Berlin

SpicyDeluXXX schrieb am 3. Januar 2023

Silvester ist in unseren Augen zwar meist überbewertet, dennoch will man ja irgendwas besonderes unternehmen und schaut sich nach Events um. Nach der coronabedingten Zwangs-Auszeit freuten wir uns auf eine Party in Berlin, die dann aber aus Krankheitsgründen zwei Tage vorher abgesagt wurde. Mist! So kurzfristig umzudisponieren wäre in einem faulen Kompromiss geendet und sowas mögen wir gar nicht. Hotelzimmer in Prag waren völlig überteuert, 300 EUR für eine Bude, die normalerweise 60 EUR pro Nacht kostet, sahen wir nicht ein. Für den nächsten Jahreswechsel sorgen wir rechtzeitig vor und buchen lange vorher – da sind wir dem Absager unserer geplanten Party in Berlin gegenüber sehr nachtragend.

In Berlin gab es nicht viele ernstzunehmende Swinger-Silvesterpartys. Das Insomnia drohte mit über 450 Anmeldungen einfach nur überfüllt zu enden. Eine erotische Bar in Charlottenburg hatte für uns noch nie einen besonderen Reiz und es gab aufgrund des angemeldeten Publikums auch keinerlei Pro-Argumente für einen Besuch – dasselbe galt für einen anderen Swingerclub in einem üblen Ghetto-Viertel. Dann gab es noch eine pseudo-privat organisierte Party in einem „Loft“, der Veranstalter mit seiner Clique ist vom Ruf her aber auch eher ein abschreckendes Beispiel. Die Tempeloase oder das Avarus hatten es -wie eigentlich immer- erst gar nicht nötig, zu Silvester überhaupt was auf die Beine zu stellen und verzichteten auf den Umsatz und Stress. Traurig, aber das ist Berlin.

Hinterher lasen wir mal die Bewertungen der einzelnen Events in Berlin quer und wurden wenig überrascht:
Die Leute mussten teilweise wegen mieser Garderobensituation über drei Stunden auf der Straße anstehen um in einem völlig überfüllten Club zu landen, in dem die Party aber immerhin offenbar toll war. Nach einiger Zeit war der Laden aber aufgrund mangelnder Reinigung recht siffig in gewissen Bereichen. Wer es mag…
Woanders stand unfreundliches und unfähiges Personal hinterm Tresen, Getränkebestellungen dauerten ewig und nach Mitternacht fing das Personal an, sich untereinander lautstark zu streiten. Gäste in normaler Straßen-Schlabberkleidung killten dann die erotische Stimmung endgültig. Geile Stimmung, mehr davon!

Bei der nächsten Party gab es nur zwei Toiletten für über 150 angemeldete Gäste, was in ewigem Anstehen vorm Klo endete, sofern man die Location überhaupt erreichte, weil sich hirnlose Deppen im Hauseingang Straßenschlachten mit Feuerwerk lieferten. Die Polizei regelte das irgendwann. Die Luft war verraucht, die Location für die Anzahl an Gästen zu klein, der Wodka vor Mitternacht alle und eine Paar-Dame wurde nach der Party von einer Horde traumatisierter, aber wertvoller Fachkräfte mit Migrationshintergrund (in Berlin neuerdings „Westasiaten“ genannt) durch Feuerwerk verletzt.

Woanders war das Personal eher mit sich und dem Selbstbesäufnis beschäftigt, Stammgäste halfen dem überforderten Personal u.a. beim Abwasch aus.

Leute, was ist nur los in Berlin? Schämt Ihr Veranstalter Euch nicht, Euren zahlenden Gästen so eine Scheiße vorzusetzen?

Wir werden es künftig mit Silvester halten, wie in den Jahren vor 2017. Wir werden uns wieder ins Auto setzen, dem Trauerspiel entfliehen und außerhalb Silvester feiern – mindestens 200 Kilometer von Berlin entfernt. Hat früher irgendwie immer Spaß gemacht und man sollte seiner Linie ja treu bleiben.

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Unser Trip ins Hedonism II auf Jamaika im Oktober 2022

SpicyDeluXXX schrieb am 7. November 2022

trip-hedonism-jamaikaNun sind wir zurück aus dem Swinger-/Lifestylehotel Hedonism II. Hier nun endlich unser Bericht vom 5. Trip, mit 15 Nächten in diesem einzigartigen Hotel auf Jamaika. Eine geile, aber auch anstrengende Zeit hatten wir dort.

Im Rahmen unserer Vorbereitungen auf den Urlaub im Hedo II wurden wir ja bereits von den doch sehr deftigen Preisen überrascht. Teuer war es schon immer, aber diesmal staunten wir noch einmal mehr. Da wir irre sind, hat uns das von der Buchung nicht abgehalten. Alles in allem hat uns inkl. Flügen, Parkplatz, Trinkgeldern, Transfers und Einkauf im hoteleigenen Cannabis-Shop „HedoWedo“ der Trip 8.200 EUR gekostet. Heftig und auch ein Grund, weshalb wir gewiss nicht so schnell wieder ins Hedo II gehen.



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Viel Neues gibt es ehrlich gesagt nicht zum Hedonism II zu schreiben, da verweisen wir zur Vermeidung von Wiederholungen auf die bisherigen Berichte mit reichlich Fotos uns Infos. Es ist vier Jahre her, als wir das letzte Mal dort waren. Und es ist noch immer so, als würde man nie weg gewesen sein. Man reist an, checkt ein, freut sich über sein Upgrade auf ein Zimmer direkt am Strand, bezieht sein Zimmer und stürzt sich ins Getümmel. Alles ist vertraut, viele bekannte Gesichter bei Gästen und Personal, kaum Veränderungen an der Anlage. Am Ende des Urlaubs braucht man eigentlich nochmal eine Woche Urlaub, um sich vom „in Schicht-Schlafen“, den Partys und den Drinks zu erholen.

An- und Abreise
Nachdem uns TUI-Fly Belgien die Flüge unzumutbar ändern wollte, stornierten wir die Flüge und buchten bei Eurowings-Discover (Tochter der Lufthansa) neue Flüge. Der Flug ging von Berlin über Frankfurt, via Puerto Plata in der Dom-Rep nach Montego Bay auf Jamaika. Der Rückflug sollte umgekehrt laufen, wurde aufgrund eines medizinischen Notfalls an Bord (O-Ton: „Ist ein Arzt an Bord?“) und folgendem Todesfall des betroffenen Passagiers aber zur Tortour, inkl. Umdrehen auf dem Atlantik und Umleitung nach Boston in den USA. Dort ließ uns die Fluggesellschaft (vertreten von unfähigem, überfordertem, unfreundlichem Lufthansa-Bodenpersonal) völlig im Stich und überließ uns nach stundenlangen, bürokratischen Einreiseformalitäten (kein Visum, daher Hintergrundchecks und Befragungen durch die US-Behörden) frech die Hotelsuche. Wir fanden nach Ewigkeiten, vielen Telefonaten und viel Glück ein Zimmer für 600,- EUR die Nacht (in Boston schon recht günstig!), die meisten anderen Passagiere sind am Flughafen gestrandet und schliefen auf Feldbetten in einer zugigen Halle. Mit über einem Tag Verspätung und Umweg über Zürich waren wir dann endlich wieder in Berlin, über 800 EUR Kosten für Hotel, Verpflegung & Co schuldet uns die Airline noch. So eine Scheiß-Rückreise von einem unserer zahlreichen Urlaube in aller Welt hatten wir noch nie!

Zum Hotel
Alles beim Alten. Neu ist aufgrund der Cannabis-Legalisierung das „HedoWedo“, der hoteleigene Cannabis-Shop, in dem man sich mit (natürlich rein-medizinischen) Cannabis-Produkten eindecken kann. Recht teuer, aber dafür qualitativ zuverlässiger, als die zahlreichen Drogen-Verkäufer, die am Strand ständig ihre Runden drehen. Zudem gibt es keine Schlüsselkarten für die Hotelzimmer mehr, stattdessen Gummi-Armbänder mit RFID-Chip. Sehr praktisch, denn nun hat man aufgrund meist fehlender Klamotten kein Problem mehr, die lästige Schlüsselkarte am Körper zu haben. Bei Verlust des Bandes berechnet das Hotel unverschämte 75 US$, für uns blöd, weil wir gern die Schlüsselkarte als Souvenir mitnahmen – diesmal verzichteten wir aufs Andenken. Das Strandrestaurant „Flame“ war seit Ewigkeiten im Neuaufbau, eröffnete leider erst rund eine Woche nach unserer Abreise. Am Strand wurden einige Zimmer entkernt und neu aufgebaut, was mit entsprechendem Lärm am Beginn des Nacktstrandes verbunden war. In jedem anderen Hotel würde man seinen Reisepreis deswegen mindern, im Hedo II erträgt man es gechillt und völlig klaglos… 😉

Umweltschutz
Man versucht sich nun auch etwas in Umweltschutz, in dem alle Gäste beim Check-In eine personalisierte Trinkflasche im Hedonism-Look erhalten. Damit möchte man die kleinen Einweg-Wasserflaschen vermeiden, mit denen sich die Gäste sonst immer eingedeckt haben und die einen riesigen Müllberg produzierten. Leider eine halbherzige Sache, denn an den Bars nutzen die Barkeeper weiterhin reichlich kleine Softdrink-Einwegflaschen, deren Inhalt sie in Trinkbecher schütten. Zudem gab es in den Fressbuden an den Pools kein vernünftiges Besteck mehr, lediglich Einweg-Plastikgabeln (ohne Messer), mit denen man dann essen konnte.

Nackt sollst Du sein – „Showing or Going!“
Es gibt Bereiche, in denen sind Klamotten tabu. Gerade der Nacktstrand, versehen mit diversen und sehr unmissverständlichen Schildern, ist so ein Bereich. Dieses Jahr war das (stets anwesende) Sicherheitspersonal absolut nachlässig mit der Durchsetzung dieser Spielregel. Wir sahen ständig angezogene Leute aus dem Prude-Bereich, die unbehelligt den Nacktstrand entlangspazierten. Bei all unseren bisherigen Trips wurden angezogene Leute zügig angesprochen und entsprechend auf die Regeln („Showing or Going!“) hingewiesen. Es gibt genügend Clothing-Optional-Bereiche, in denen Leute, die sich nicht völlig ausziehen wollen, verweilen können. Diese Spielregeln nun am Nackt-Strand nicht mehr vernünftig durchzusetzen und höchstens noch direkt am Nackt-Party-Pool vehement darauf zu achten, verwässert das Konzept des Hedonism in unseren Augen und setzt falsche Signale. Lediglich die Wach-Frauen im nachts geöffneten Play-Room achteten sehr auf Nacktheit in der Playroom-Area.

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Drogen
Durch die Legalisierung von Cannabis in Jamaika sind nun deutlich mehr Drogenhändler seeehr vertrauenswürdige Farmer, Apotheker, Pilzverkäufer und Bäckerei-Fachverkäufer am Strand unterwegs. Früher hatte Shellboy fast ein Monopol, nun rennen da neben ihm noch bestimmt zehn andere Typen herum und bieten abwechselnd ihren heißen Scheiß an. Joints, Pilze, Kekse, Ecstasy und auf Bestellung auch Koks werden nun noch offensiver angeboten, als früher. Unser Männchen fragte spaßeshalber frech nach Heroin, das war wohl eine Herausforderung für den Typen. Wer es etwas cleaner mag, wird im hoteleigenen, staatlich lizensierten Shop fündig und kann auf Wunsch auch gleich in der danebenliegenden Lounge konsumieren. Zahlbar natürlich nur gegen Cash, in einer Ecke vom Laden steht notfalls auch ein Geldautomat. Die Gäste des Hotels konsumieren nun noch sicht- und riechbarer, als früher. Manchmal hatten wir das Gefühl, dass eine riesige Cannabis-Wolke über das Resort wabert.

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Essen und Getränke
Diesmal waren wir wirklich vom Essen enttäuscht. Für verdammte 412 US$ pro Nacht kann man deutlich mehr erwarten. Nur der stets freitags stattfindende „Gala-Abend“ war für uns essenstechnisch positiv erwähnenswert, wenn auch immer gleich (wir waren drei Freitage dort). Ansonsten war es recht eintönig, geschmacklich und qualitativ nicht unser Fall. Wir verstehen wirklich nicht, was die Amerikaner am Essen im Hedo häufig so grandios finden. Öfter fanden wir abends das Essen so miserabel, so dass wir uns dann nachts am Nacktpool mit Pizza den Magen vollschlugen. Beim Frühstück fehlte uns einfach -wie so oft auf der Welt- vernünftiges Brot, denn nur Toast oder fettiges Zeug am Morgen ist nicht wirklich unser Fall. Daher nahmen wir wieder zwei Packungen gutes, deutsches Vollkornbrot mit. Normale Äpfel, Birnen oder Bananen scheinen recht rar zu sein – wenn es das mal gab, stürzten sich die Leute geradezu darauf, irgendwie peinlich für ein Hotel inmitten eines Früchteparadieses. In Zuckerwasser eingeweichte Früchte (Litschis, Pfirsiche, Mandarinen) hingegen gab es reichlich. Gut ist, dass nun die Espresso-Bar im Restaurant nicht mehr kostenpflichtig ist, man kann sich nun leckere Kaffee-Spezialitäten servieren lassen, was einen Mehrwert zu den doofen Self-Service-Automaten darstellt. Nicht zeitgemäß ist jedoch, dass es im Hedo tatsächlich immer noch kein alkoholfreies Bier gibt und es häufig gar nicht leicht ist, auch mal einen alkoholfreien Cocktail zu erhalten, der auch tatsächlich schmeckt. Auch sollte man aufpassen, dass man nicht doch etwas mit Alkohol erhält, obwohl man nur einen Softdrink bestellt hat. Es gab schon Fälle, da wurde ein Wasser bestellt und ein Glas voll mit Wodka hingestellt oder aus einer Cola wurde Rum-Cola. Die meisten Gäste stört das aber nicht, denn die meisten haben sowieso ständig einen sitzen…

Das Personal
Viele, langjährig bekannte Gesichter. Schön, wenn Corona (Jamaika wurde hart getroffen) nicht das ganze Personal in alle Himmelsrichtungen verstreut hat. Die Mitarbeiter waren wie immer alle durchweg freundlich und hilfsbereit.

Die Gäste:
Ebenfalls viele bekannte Gesichter, die wir aus vergangenen Trips kennen. Diesmal nur ein deutschsprachiges Paar, welches wir entdeckt haben und welches wir jetzt schon mehrfach dort trafen. Die meisten kamen -wie immer- aus USA und Kanada. Auch als Blinder, Einarmiger oder Gehbehinderter ist man im Hedo willkommen. Ansonsten gab es wie immer viele, sehr unterschiedlich ästhetische Körper zu bestaunen – eine sehr bunte Mischung. Vom Alter her würden wir die Gästestruktur als eher mittelalt einschätzen, jünger als 30 waren diesmal nur wenige Leute, der Schnitt wahrscheinlich so bei 45-50. Letztlich waren aber alle Gäste wirklich cool drauf, sehr aufgeschlossen, kontaktfreudig und neugierig auf neue Leute. Wir persönlich stehen uns mit unseren recht hohen Ansprüchen ans Gegenüber manchmal selbst im Weg, was darin endete, dass es selten mal zu seeehr nahem Kontakt zu anderen Gästen kam. Für uns aber nicht schlimm, denn nur weil wir im Hedo sind, werfen wir nicht alles an Prinzipien über den Haufen und ficken mit allem, was sich anbietet. Während wir vor Ort waren, war diesmal auch eine kleinere Bi-Reisegruppe anwesend. Diese Leute waren tatsächlich tagsüber im Nacktpool recht spielfreudig. Da hatten so einige Männer manchmal gleich zwei Schwänze im Mund.

Unsere Reisegruppe
Erstmals waren wir ja diesmal „offiziell“ mit einer Gruppe vor Ort. Die erste Woche war relativ ruhig, da eine andere Gruppe gerade abgereist war. Ab dem Ende der ersten Urlaubswoche war das Hedo aber wirklich gut besucht, denn da kamen dann die Leute unserer Gruppe. Vor allem am Freitag und Samstag hatte das Hotel wahnsinnig viele Anreisen. Organisiert von „Wild Women Vacations“ fielen dann nach und nach die HEDO AMIGOS, HEDO ROCKERS, PLAYFUL PUSSYCATS und die SNOWBUNNIES ins Hotel ein. Eine sehr wilde Mischung von Leuten, die recht trink- und spielfreudig sind. Ehrlich gesagt, haben wir für uns persönlich keinen großen Unterschied zu unseren bisherigen Urlauben ohne Gruppenzugehörigkeit im Hedo gesehen. Ob nun mit oder ohne Gruppe, die Kontaktaufnahme mit anderen Leuten gestaltete sich für uns persönlich nicht anders und die paar „gruppeninternen“ Veranstaltungen sind zwar nett, aber für uns eigentlich zu vernachlässigen. Bei den Partys im Nacktpool vermischen sich die Leute sowieso völlig. Wir fühlten uns wohl und können nur ein großes Lob an Beth und Robert von „Wild Women Vacations“ aussprechen, die uns bei der Buchung tatkräftig mit Top-Service unterstützt und auch vor Ort einen guten Job mit ihrem Team gemacht haben. Eine klare Empfehlung!

Die Party im Nacktpool
Es ist immer wieder erstaunlich, wie voll es ab mittags in der trüben Brühe des Party-Pools im Nacktbereich sein kann. Dicht an dicht stehen die Leute im Wasser. Trinken, tanzen, lachen, spielen und vögeln. Wenn dann 5 Frauen auf allen Vieren am Poolrand ihre Ärsche in Richtung der Gäste halten, auf ihren Arschbacken Plastik-Figuren abgestellt werden und die Männer der Frauen dann mit einer Wasser-Pump-Gun die Figuren herunterschießen und nebenbei auch gern mal mit dem harten Wasserstrahl die Pussys der Damen treffen (zucken dann lustig), dann ist das eine Hedo-Party. Sicherlich vom Niveau nicht jedermanns Sache, aber sein Niveau legt man ein Stück weit mit den Klamotten ab. Oder es werden Tischtennisbälle mit kurzen, draufgeschriebenen Anweisungen („Gib Joe einen Blowjob“, „Küsse die Frau zur Linken“, „Suche Dir zwei Frauen und küsse sie gleichzeitig“, „Lecke Nippel“, …) in den Pool geworfen und die Leute legen los oder werfen den Ball woanders hin. Hat etwas von Kindergeburtstag, funktioniert aber auch bestens mit angetrunkenen, manchmal bekifften, nackten Erwachsenen. Wir wissen übrigens bis heute nicht, wer Joe ist…
Nachts war dann im sehr warmen Hot-Tube das übliche Programm angesagt, hierzu haben wir ja bereits berichtet. Der Chlorgehalt der Nackt-Pools war dieses Jahr wieder derart hoch, so dass unsere Haut erneut richtig litt. 15 Tage in der Brühe sind halt ne harte Nummer für jede Haut.

Corona
Keine ernsthaften Maßnahmen seitens des Hotels erkennbar. Es standen zwar noch „Social Distancing“-Schilder und einige (häufig leere) Desinfektionsmittel-Spender herum, das alles empfanden wir aber als Pseudo. Unter den Gästen gab es keine sichtbaren Corona-Vorsichtsmaßnahmen, alle feierten ohne Angst, ohne Abstand und oft auch ohne Anstand – und so ist es auch richtig! Das auffällige Husten einiger weniger Gäste konnte man sich auch mit Klimaanlagen-Symptomen schönreden, wir hielten lieber Abstand. Als einige Mitarbeiter in der zweiten Woche (in der es auch echt voll wurde) anfingen, Maske zu tragen, dachten wir uns unseren Teil. Offizielle Kommunikation zu einem möglichen Covid-19-Ausbruch gab es nie – hier schweigt man wohl mittlerweile besser, ist ja auch ein Stimmungskiller. In der Facebook-Gruppe lasen wir hinterher, dass es einige Leute unserer Gruppe mit Covid-19 im Hedonism II tatsächlich erwischt hat, meist zum Ende hin. An uns ging der Kelch diesmal vorbei, wir hatten unsere zweite Infektion ja bereits im Juni in Thailand. Puhhh, diesmal Glück gehabt, obwohl wir mit dem Schlimmsten gerechnet haben…

Unser Fazit nach dem 5. Besuch
Es war mal wieder ein cooler Urlaub mit entspannten Leuten in einer stimmigen, kultigen Umgebung. Für eine sexy Sauf- und Kiffparty mit nackten Leuten um die halbe Welt zu düsen ist an sich schon irgendwie krank. Dennoch viel zu teuer für das Gebotene, hier ist für uns irgendwie mittlerweile ein Preisniveau erreicht, welches wir guten Gewissens nicht mehr mitmachen wollen und unsere Kohle in den nächsten Jahren wohl eher in andere, auch sehr geile Urlaube investieren werden. Wir sind ja wirklich gern im Hedonism II, aber nicht um jeden Preis. Schade, dass man die Schließung des Hotels während Corona nicht wirklich genutzt hat, um größere, resortweite Modernisierungen durchzuführen, die im dauerhaften Voll-Betrieb des Hotels sonst so nie möglich werden. Die über 40 Jahre alte Anlage müsste auf echten 5-Sterne-Standard inklusive Komplettsanierung aller Bereiche ohne weitere Preiserhöhung kommen und selbst dann wäre es ehrlich gesagt noch überteuert. Wir sind gespannt, wie frech das Hedonism II seine Preise noch nach oben anpasst und ob/wann der überfällige große Knall kommt. Preis/Leistung muss halt irgendwie auch stimmen. Cleveres Marketing, der Kultstatus und viele (auch immer älter werdende) Stammgäste werden unserer Meinung nach dem Hotel nicht auf Dauer ausgebuchte Zimmer bescheren. Wir werden bestimmt wiederkommen, aber garantiert nicht so schnell.

➡ Alle Beiträge in unserer Rubrik „Swingerurlaub Hedonism“

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