Das Auge isst mit. Ein uralter Spruch, der aber fürs lebende Buffet im Swingerclub definitiv nicht gilt. Wir mögen lebende Buffets überhaupt nicht. Sie widern uns sogar irgendwie an.
Als Swingerclub-Betreiber hat man ja nicht unendliche Möglichkeiten, seine Gäste zu entertainen. Daher gibt es ein paar Events, die immer wieder mal aus dem Keller gekramt und dann großkotzig auf diversen Plattformen angekündigt werden. „Lecker“, „sexy“ oder auch als „geil“ wird das lebende Buffet angepriesen. Der unwissende oder unerfahrene Clubbesucher geht dann mit einem gewissen Kopfkino zu einem derartigen Event und freut sich auf eine nackte Schönheit, appetitlich und zum anbeißen mit allerhand Leckereien angerichtet. Die Enttäuschung ist vorprogrammiert.
Wunsch und Realität liegen im Swingerclub und erstrecht beim lebenden Buffet weit auseinander. Leider sind es nach unseren Erfahrungen nämlich fast immer die dicken Stammgast-Muttis, die sich in einem Swingerclub dafür hergeben oder sogar geradezu um diese Rolle reißen. Und lecker ist das auch nicht: Wir haben irgendwie oft schon im Vorfeld einen Blick für das Elend, welches dann zu vorgerückter Stunde unbedingt negativ auffallen muss und sich auf einen Tisch wälzt, um hastig mit Sahne, Erdbeeren und Bananenstückchen eingesaut zu werden.
So beobachteten wir eine Frau, die an einem heißen Spätsommer-Abend zunächst 2-3 Stunden am normalen Clubgeschehen teilnahm und sich dann OHNE VORAB ZU DUSCHEN -wie vorher von uns insgeheim prophezeit- als lebendes Buffet zu Verfügung stellte. Allein der Gedanke daran, von einer 50jährigen, stark übergewichtigen, schwitzenden, ungewaschenen Frau überreife Früchte mit zerlaufendem Sahnehäubchen zu schleckern, ließ uns heftigst erschaudern. Um die Launen der Natur noch zu vervollständigen, finden sich ja meist mindestens ebenso unattraktive, ausgehungerte Soloherren mit Hormonstau, für die der Snack von der nackten Frau die einzige Begegnung mit einem weiblichen Wesen am Abend sein wird und wohl meist auch schon länger war. An diesem Abend erbarmte sich nur ein Solomann für diese undankbare Aufgabe. Und der Partner der ungewaschenen Frau. Aus Solidarität etwa?
Liebe Clubbetreiber,
bitte, bitte, bitte erspart Euren zahlenden, doch i.d.R. nach Erotik lechzenden Gästen derartig unappetitliche Peinlichkeiten. Wenn Ihr schon ein solches Buffet anbieten müsst, dann kümmert Euch doch bitte im Vorfeld um eine Dame, die dem (kulinarischen) Ästhetik- und Schönheitsideal einer breiteren Masse entspricht. Dann lässt man halt mal nen freien Eintritt an ein Paar mit einer hübschen Lady springen oder bucht notfalls eine Agentur, die den lebenden Käseigel weitaus professioneller garniert. Es gibt sicherlich für alles einen Fetisch, allerdings möchte nicht jeder mit derart speziellen BrechReizen konfrontiert werden. Dann doch notfalls lieber ganz ohne lebendes Buffet. Ist auch irgendwie schade ums Obst… – und die Erotik.
Und an alle, die uns jetzt vielleicht mit dem überstrapazierten Toleranz-Begriff bekehren wollen: Swinger sind nicht tolerant!