Bizarre Playback-Show im Swingerclub

SpicyDeluXXX schrieb am 8. April 2010

Samstag Abend, ein Swingerclub im schönen Sachsen-Ländle. Fast anderthalb Jahre waren wir nicht mehr dort, also freuten wir uns auf den Abend in diesem Club, den wir schon recht lange kennen. Nach vielen ziemlich bar-lastigen und dadurch langweiligen Clubbesuchen in Berlin sollte uns dieser Abend mal wieder zeigen, dass es auch anders geht. In diesem Blog-Beitrag wollen wir uns mal über die musikalisch-optische Untermalung auslassen, weitere Anekdoten ggf. in einem neuem Beitrag.

An diesem Abend war Party mit DJ Erich* angesagt. DJ Erich ist etwa Mitte 50, möchtegern-junggeblieben, bekleidet mit schwarzer Leder-Jeans und gefälschtem La-Martina-Hemd. Es waren erstaunlich viele, auffällig auf jung getrimmte Endvierziger anwesend, so erlebten wir dies letztmals bei unserem Horror-Besuch vor einigen Jahren im „Club Inez“ in Leipzig, wo man Polonaise um die von uns genutzte Spielwiese tanzte. Dies ließ uns nichts Gutes ahnen und kurz darauf nahm das Unheil schon seinen Lauf.

Der DJ hielt sich die ersten 90 Minuten zurück, drehte gegen 21 Uhr jedoch plötzlich auf, mutierte zur Party-Sau und kündigte einen „von diversen Bühnen bekannten Star“ an. Wir freuten uns schon auf Madonna oder Lady Gaga – erschienen ist dann eine bisher dezent im Hintergrund gehaltene etwa 50jährige, auf jung getrimmte, völlig unbekannte, debil-dauergrinsende Tante, die sich im rosa Lack-Minirock und schiefen 20cm-Absatzschuhen nun ans Funk-Mikrofon machte.

Diverse Songs von Andrea Berg wurden nun mittels Playback zum Besten gegeben. Wie beim Musikantenstadl tänzelte sie durch den Bar-Bereich und vergewaltigte unsere Ohren mit immer mehr weichgespültem Müll, sie hat dafür wahrscheinlich wochenlang vorm heimischen Spiegel geübt. Nach drei weiteren Songs war von ihr Ruhe. Endlich! Leider nur vorerst. Das Spiel wiederholte sich dann zu beinahe jeder vollen Stunde, später sogar noch gesanglich unterstützt von DJ Erich.

Dem zum billigen Saufen anwesenden Großteil des Swingerclub-Publikums, hat es gefallen und eine wild tanzende Meute alternder Zombies Möchtegern-Swinger (die eine Spielwiese nur vom Hörensagen kennen) tanzte vor uns zu unerotischer Ballermann-Mucke. Hurra, das von uns so gefürchtete Inez-Publikum hat tatsächlich den Club geentert! Gruselfaktor hoch 10. Im Laufe des Abends haben wir mindestens zwei jüngere Paare gesehen, die nach erstaunlich kurzer Zeit den Club schockiert verlassen haben. Wir blieben und harrten der Dinge, die wir uns in diesem Blog von der geschundenen Seele schreiben.

Gegen 2 Uhr verkrümelte sich DJ Erich samt Möchtegern-Star endlich nach Hause, kurz darauf wankte auch das anstrengende Ballermann-Pack ungepoppt aus dem Laden. Ein harter Kern fand sich dann doch noch bei normaler Musik tatsächlich zum Poppen auf den Spielwiesen ein, hierzu schweigen wir uns aber aus… 😎

Wir mögen diesen Club und nennen daher absichtlich keinen Namen. Da wir den Laden seit ca. 7 Jahren kennen und bislang überwiegend positive Erlebnisse hatten, werden wir selbstverständlich nochmal hinfahren. An einem Abend ohne DJ Erich, ohne Lackröckchen-Frau, aber dafür vielleicht wieder mit dem Publikum, welches wir an Sachsen immer so geschätzt haben.

* = Name geändert und der „Redaktion“ bekannt

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Wir im FHM-Magazin

SpicyDeluXXX schrieb am 30. März 2010

Wir sind mal wieder in der Presse. Diesmal in der druckfrischen Mai-Ausgabe des FHM-Magazins auf Seite 9. Zwar nur als Leserbrief, aber immerhin.


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Hintergrund:
In der FHM von Februar 2010 war ein größerer Artikel rund um die Swinger-Szene drin. Ziemlich gut recherchiert und mit Tipps für Anfänger, wie wir sie auch (wenn auch umfangreicher) auf unserer Seite haben. Da haben wir es uns nicht nehmen lassen, die Verfasser zu loben. Natürlich nicht ganz uneigennützig. Leider wurde unser Text stark eingekürzt, so dass der Sinn etwas verloren ging.

Der kursiv gedruckte, ergänzende Ratschlag der Redaktion am Ende ist jedoch vollends zutreffend und wird vielleicht bald in unsere Einsteigertipps mit aufgenommen, damit Clubbesucher von derart ekeligen Überraschungen verschont bleiben. :mrgreen:

Der Ordnung halber, hier noch unser ungekürzter Original-Text:

Swing-Swing
Zu Eurem Artikel zum Swingen aus der Februar-Ausgabe wollen wir Euch beglückwünschen. Die Hinweise sind gut und räumen mit einigen Vorurteilen auf. Falls jemand von den FHM-Lesern Blut geleckt hat, so finden sich im Netz unter blog.jungausberlin.info/einsteigertipps unsere Beitragsreihe mit Tipps und Tricks für Einsteiger, sowie einige Erlebnisse aus der Szene. Daher unsere Aufruf an junge, aufgeschlossene Leute, die was erleben wollen: „Geht in Swingerclubs!“

Liebe Grüße
JungAusBerlin

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Passanten erfolgreich in den Swingerclub gekobert

SpicyDeluXXX schrieb am 16. März 2010

Kobern: Neues Berufsbild im Swingerclub?Wir waren gerade dabei, an der Tür eines Clubs zu klingeln, als uns im Augenwinkel ein Paar auf dem Bürgersteig unweit des Clubs auffiel, welches uns neugierig beäugte, wie wir in dem Laden verschwanden.
Nichts Neues, wir entsprechen nunmal nicht so wirklich dem typischen RTL2-Klischee, was viele mit Swingerclubbesuchern verbinden…

Beim Hineingehen warf unser Weibchen den beiden noch ein freches (vielleicht auch provokantes) Grinsen zu. Einige Minuten später klingelte es erneut an der Tür. Und wer stand davor? Besagtes Paar. Beide ca. Mitte 40, gepflegt, netter Eindruck, jedoch ganz und gar nicht unser Beuteschema. Die beiden fragten die Clubdame, wie das so in einem Swingerclub ist, was es kostet, ect. Ãœberrascht vom günstigen Eintritt (O-Ton: „Ja, für beide zusammen! Nicht pro Person.“) für die darin enthaltenen Goodies fingen beide an, mit sich zu kämpfen. Lieber gehen oder doch bleiben?
Wir merkten das sofort und sagten den beiden:

Nun seid Ihr schon drin, also bleibt doch. Entweder es gefällt Euch oder es ist nicht Euer Ding. Auf jeden Fall seid Ihr dann ne Erfahrung reicher.

Sie entschieden sich zu bleiben. Ganz spontan und ohne dass sie sich vorher irgendwie auf die Nacht im Swingerclub vorbereitet hatten.

Wir hatten zwar den Abend über keinen weiteren Kontakt, warfen aber immer wieder mal ein Auge in ihre Richtung. Anfangs war da natürlich jede Menge sichtbare Unsicherheit, aber schon nach einer Stunde und ein paar Drinks später gingen sie perfekt in der Masse der anderen Clubbesucher unter. Es hat ihnen augenscheinlich gefallen, wenn es auch aus unserer Sicht nicht der ideale Club für einen Einstieg war. Sie waren auf der Matte, blieben unter sich, lernten das seltsame Balzverhalten mancher Soloherren kennen, konnten damit für Anfänger aber erstaunlich gut umgehen und ließen sich nichts gefallen.

Spät nachts wollten sie den Laden verlassen und unser weiblicher Part sprach die beiden nochmal in Ruhe im Umkleidebereich an.
Fazit: Sie haben Blut geleckt, nun ihr erstes Mal hinter sich und kennen nun auch die Namen ein paar anderer Clubs, die ihnen gefallen könnten.

Ob wir wohl dem Pärchen irgendwo nochmal über den Weg laufen? Wir sind gespannt… 😎

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Lieber doch kein Sexdate

SpicyDeluXXX schrieb am 4. März 2010

Glückssache BlinddateDa werden uns bestimmt einige Paare wieder nicht verstehen, wieso wir so etwas tun.

Es meldete sich bei uns (NICHT übers Internet) eine an uns interessierte Solofrau. Die Frauen telefonierten nett miteinander und man verabredete sich für ein Beschnuppern zu dritt. Zu dem Date kam es nicht, da die Lady aus persönlichen Gründen absagen musste. Das war im Sommer 2009. Nun vor kurzem kam es dann doch noch zu dem Treffen, ganz spontan in einer Bar am Sonntag Abend.

Da saßen wir nun. Vor uns eine dunkelhaarige, schlanke Frau Mitte zwanzig, Single, die gern mal was mit einem Paar machen würde, ihre Bi-Neigung ausbauen will und neugierig auf Swingerclubs ist. Von der Grund-Einstellung her (mutig, sexuell aufgeschlossen) wäre sie die perfekte Frau. Nur leider bekam sie ihre Zähne nicht auseinander. Am Telefon war sie wirklich kommunikativ. Aber nun im Real Life waren wir diejenigen, die da ständig versuchten, ein Gespräch aufzubauen. Leider kam da kaum etwas zustande, es war für uns beide einfach nur eine nicht enden wollende dreiviertel Stunde gequälter Unterhaltung. Das Mädel äußerte uns gegenüber durchaus ihre Ambitionen, mit uns erstmals einen Club aufzusuchen und wäre niemandem von uns beiden abgeneigt gewesen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sagten ihr ab. Nett, aber ehrlich. Unter Bezugnahme auf die fehlende, gegenseitige Kompatibilität auf der Kommunikationsebene. C’est la vie…

Für uns gehört zu einem verabredeten Club-Besuch nicht nur die Fickerei, sondern auch eine gewisse Kommunikation und Harmonie untereinander. Wir haben kein Problem mit schüchternen Leuten (sind es ja selbst manchmal) und hatten in der Vergangenheit auch durchaus tolle Erlebnisse mit anfangs zurückhaltenden Frauen – Stichwort „Stille Wasser“ …

Sich im Extremfall stundenlang schweigend im Club gegenüber zu sitzen, irgendwann noch den Anfang vom erotischen Teil finden zu sollen und auch dabei womöglich kaum Resonanz zu verspüren, dies war uns dann die Sache auch nicht wert.

âž¡ Solofrauen sind „Mangelware“ und heiß-begehrt unter vielen Paaren. Teils so heiß-begehrt, dass zahlreiche Paare ihre Ansprüche auf ein geradezu unerträgliches Maß herunterschrauben und so ziemlich alles bespringen würden, was sich ihnen anbietet und solange es eine Muschi hat. Wir finden diese weit verbreitete Einstellung schade und sind froh, noch immer zu den augenscheinlich wenigen Paaren zu gehören, die auch durchaus mal bei einer Solodame „Sorry, das passt nicht“ sagen können.

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Unser Blog wird zwei

SpicyDeluXXX schrieb am 14. Februar 2010

Schon wieder ist ein Jahr herum. Ein Jahr, in dem wir (bzw. unser Blog) eine recht beliebte Anlaufstelle für Neueinsteiger in der Swinger“szene“ wurden. Dies belegen nicht nur die Besucherzahlen und Beitragsansichten, sondern auch diverse, sehr nette Feedbacks von Leuten, denen wir mit unseren Einsteigertipps weiterhelfen konnten. Ansonsten waren Wahrheiten, Meinungen, drittklassige Gruselclubs und auch durchaus mal kleine Sticheleien immer wieder Thema unserer Beiträge im vergangenen Jahr. Zwischendurch berichtete noch Bild.de über unseren Blog und auch einige andere Journalisten schauen regelmäßig bei uns rein. Für uns war es also ein erfolgreiches, spaßiges und aufregendes Blogger-Jahr.

Unserem Wunsch nach der häufigeren Nutzung der Kommentar-Funktion von Euch, den wir heute vor einem Jahr geäußert hatten, sind ja schon einige unserer Leser(innen) nachgekommen. Es können aber sehr gern mehr werden. 😉

Wir freuen uns auf ein weiteres Jahr mit Euch. Wir geben uns Mühe, auch im dritten Blog-Jahr unterhaltsam zu bleiben und auch manchmal mit spitzer Feder zu schreiben. Also bleibt uns treu!

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