Unsere Silvesterplanung: Mitmischen erlaubt

SpicyDeluXXX schrieb am 20. November 2009

Silvesterplanung 2009In ganz großen Schritten kommt das Jahr 2010 auf uns zu. Wie in jedem Jahr sind wir schon seit ein paar Wochen am überlegen, wo wir dieses Mal den Jahreswechsel verbringen.

Silvester im Swingerclub ist für uns seit ein paar Jahren angesagt, fernab von aufdringlicher Verwandtschaft, langweiligem Fondue und Dinner for One im TV. Man feiert nett, bekommt was Leckeres zu futtern und zu trinken, lässt es sich gut gehen und poppt immer mal zwischendurch, womöglich sogar ins nächste Jahr hinein. Zudem startet das neue Jahr auch im Gegensatz zu „normalen“ Silvester-Events nicht gleich mit nem Schock beim Blick auf die End-Getränkerechnung – Swingerclub-Pauschalpreis sei Dank.

Seltsamerweise reizen uns die Silvester-Veranstaltungen der Swingerclubs in Berlin überhaupt nicht. Schon viele Jahre.

Richtig cool waren hier nur unsere zwei Silvesternächte im alten Adventure in Berlin-Spandau, leider gibts diesen kleinen Club ja schon ne Weile nicht mehr. Deshalb feiern wir immer hunderte Kilometer entfernt, letztes Jahr in einem Club in Leipzig. Vergangenes Jahr war es da, obwohl wir den Club schon lange kennen, aber irgendwie doof, so dass wir überlegen, uns zu Silvester diesmal einen erst kürzlich eröffneten Club nahe Hamburg anzuschauen. Für uns wäre dies der Erstbesuch dort, mit dem Risiko eines Total-Reinfalls. Leider geizt dieser neue Club mit Fotos seiner Spielwiesen und stellt lieber seine Disco und die Bar in aller Ausführlichkeit vor. Schön blöd…

Vielleicht hat ja jemand von Euch Blog-Lesern ne Idee, wo man vernünftig einen erotischen Jahreswechsel verbringen kann, zugleich nette und auch junge Leute trifft, auch auf den Matten was los ist (herumsitzen und auf Mitternacht warten können wir auch zuhause), keine Wucherpreise (manche Clubs drehen zu Silvester ja durch) blechen muss, von Berlin aus nicht 500 Kilometer fahren oder dank blödem Dresscode nicht den halben Abend bei 28 Grad im Anzug und Abendkleid schwitzen muss? Halt einfach ein netter Abend mit Rundum-Sorglos-Paket in einem vernünftig geführten Club. Tipps gerne per Email oder Beitrags-Kommentar.
Swingerclubs aus Berlin jedoch bitte nicht vorschlagen. Die kennen wir nämlich alle und entweder finden wir den Club generell oder das jeweilige Silvester-Event bescheuert. Ja, wir sind anspruchsvoll, dies wissen wir. Und Ihr nun spätestens auch. 😉

Update vom 02.12.2009:
Vielen Dank für Eure Vorschläge. Nun sind keine Tipps mehr nötig, denn wir haben unsere diesjährige Silvester-Location gefunden und soeben gebucht. 😎

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Weihnachtsfeier im Swingerclub

SpicyDeluXXX schrieb am 22. Oktober 2009

Weihnachtsfeier im Swingerschloss
Schmunzeln mussten wir bei dem, was da auf der Website des neuen Swingerclubs „Castle Xanadu“ seit kurzem zu lesen ist. An Freitagen der Vorweihnachtszeit kann man sich dieses Spreewald-Schloss inkl. Barservice und Küche für seine ganz persönliche Weihnachtsfeier mieten und „Schlossherr“ spielen. Bestimmt eine geniale Luxus-Therapie für Leute mit Minderwertigkeitskomplexen. 😯

Die Preisgestaltung dieses „Sonderangebotes“ ist, wenn wir es mal diplomatisch ausdrücken wollen, „interessant“ und lässt uns kalkulatorisch zumindest etwas hinter die Kulissen blicken. Es fällt ein Basispreis von 2.000,- EUR an, plus weiteren 20,- EUR pro Person. Extras wie die Schlossgespenster Massagefritzen, Ãœbernachtungen oder Frühstück kämen ggf. hinzu. Ein richtiges Schnäppchen! Nun ja, der Winter steht vor der Tür, so ein Kasten will beheizt werden und die alt-eingesessene Swingerschloss-Konkurrenz ist nicht weit entfernt – da wären wir auch einfallsreich.

Wir stellen es uns ziemlich abgefahren vor, wenn der von den Möchtegern-Elite-Clubbesuchern manchen Fans dieses neuen Swinger-Schlosses so gefürchtete Pöbel anstatt zum Italiener um die Ecke, dieses Jahr ins „Schloss Briesen“, à la „Castle Xanadu“ einfallen würde, es sich so richtig gut gehen lässt und die ungehobelten Kulturbanausen nach der Julklapp-Geschenkeverteilung womöglich noch das antike Inventar im Kamin verfeuern. Würde bestimmt ne fette, fette Party… 😈

Update von Januar 2010:
Wir hätten uns als Hellseher bewerben sollen. Die Ex-Betreiberfirma ist insolvent. Waren die Weihnachtsfeiern wohl doch nicht so der Hit? Ob und wie es mit den Möchtegern-Elite-Swingern auf diesem Schloss weitergeht oder ob da demnächst Familien bei Kaffee und Kuchen sitzen, wird sich noch zeigen.

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Unser Besuch der Venus 2009 – Fremdschämen inklusive

SpicyDeluXXX schrieb am 17. Oktober 2009


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Wir hatten es ja bereits letztes Jahr angedroht, nach vielen Jahren erfreulicher Abstinenz wieder mal die Erotikmesse „Venus“ zu besuchen.

Große Überraschungen gab es nicht, letztendlich war es nach unserer Auszeit aber ein netter, jedoch auch sehr anstrengender Messetag für uns, der erst gegen 3:30 Uhr morgens endete. Neben den üblichen Verdächtigen à la Porno-Paule (unser lieb gemeinter Spitzname für Goldy, Insider wissen wer gemeint ist) und Dauerplayboy Rolf Eden, der von einem Kamerateam dauerbegleitet wurde, waren natürlich wieder jede Menge Möchtegern-Erotik-Stars, einige Porno-Stars, viele schwach leuchtende Sternchen und jede Menge mit Handycam oder Baumarkt-Knipse bewaffnete, sabbernde Deppen Männer anwesend.
Positiv zu erwähnen ist die neue Ladys-Area, ein recht kleiner, dunkler Bereich, der nur für die Damenwelt zugänglich ist und die dort stattfindende Man-Strip-Show unserem weiblichen Part jede Menge Freude bereitet hat. In der Ladys-Area findet sich zwar eine Sektbar, hier wäre es aber an den Venus-Veranstaltern gewesen, die Ladys z.B. am Einlass zur Messe mit nem Sektgutschein in diesen Bereich zu locken, um die teils etwas zurückhaltende Stimmung unter den Mädels aufzulockern. Die Vibrator-Beratung am Stand von Fun-Factory empfanden wir beide sehr professionell und freundlich, dies wird sich schon bald in neuen, recht kostspieligen Anschaffungen wiederspiegeln. 😉
Unser männlicher Part hat an einem kleinen Stand italienischer Designer neue Club-Klamotten entdeckt, die natürlich gleich gekauft wurden.

Ansonsten wurden wir -wie üblich- an jeder Ecke mit jeder Menge Altpapier Flyern, Einladungen und Happy-Weekend-Magazinen (die Bilder der Kontaktanzeigen da drin sind ja echt gruselig) eingedeckt, nun haben wir endlich neue Klo-Lektüre *LOL*

Die Strip- und Porno-Shows waren manchmal durchaus nett anzuschauen, obwohl bei rund 80% der herumstehenden Männer und Männchen leider Fremdschämen angesagt war. Dieses Gesabbere, gepaart mit geradezu ekelhaftem Draufhalten auf Geschlechtsteile (O-Ton Vivian Schmitt: „Hey, ich hab auch nen Kopf!“) war eine Nummer für sich und stellte für uns teilweise die eigentliche Show dar. Den wenigsten dieser Leute würden wir gern im Dunkeln begegnen.

Manche Typen sind mit der ganzen Foto- und Videotechnik in ihren Händen geradezu überfordert gewesen, so auch unser Lieblings-Kandidat dieser Messe, der Typ in der Bildmitte mit den zwei Kameras – ein echtes Prachtexemplar von einem Vollxxxxxx – muss man live erlebt haben.

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Hier ein paar Impressionen dieser Messe, garantiert NICHT mit ner Baumarktknipse aufgenommen 😉
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Sehr geil war die abendliche Show im Fetisch-Bereich, die von DoubleTrouble Berlin (bekannt aus dem Insomnia) durchgezogen wurde. Bei dieser Show hat man gesehen, dass es den Akteuren wirklichen Spaß macht, sie voll hinter der Sache stehen und nicht nur lieblosen Müll für die breite Masse (wie auf manch anderer Bühne) abliefern. Für uns (obwohl wir nicht so wirklich SM-/fetisch-affin sind) DAS Show-Highlight unseres Messe-Besuches und Grund genug, bald mal wieder im Insomnia hereinzuschauen. Hier ein paar Bilder vom Show-Act:
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Ratet mal, wer da unbedingt mit aufs Foto von unserem weiblichen Part wollte 😉

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Und hier wurde das süße Entchen von unserem Erpel bestiegen

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Heute Abend ist dann mal ein Clubbesuch angesagt, natürlich wieder mal ein Event, passend zur Messe.

Ob wir zur Venus 2010 gehen? Mal gucken. Falls ja, dann aber wohl eher zum Fachbesuchertag am Donnerstag.

Update vom 24.10.2010:
Unseren Bericht von der Venus 2010 gibts hier.

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Swingerclubsterben: Die Villa Mondän

SpicyDeluXXX schrieb am 24. September 2009

R.I.P. Villa Mondän [Symbolbild]

Wieder mal ein Club weniger in dieser Stadt. Nun zumindest offiziell.

Geschlossen war der Laden im tiefsten Osten Berlins ja schon eine ganze Weile. Zunächst wurde auf der Website monatelang großspurig ein Umbau, eine kleine Sommerpause und eine Wiedereröffnung im September angekündigt. Geglaubt hatten wir dies jedoch nie. Währenddessen und wohl von kaum einem Besucher bemerkt, wurde das Gewerbeobjekt zwischendurch im Frühsommer sogar potenziellen Nachmietern für diverse gewerbliche Zwecke angepriesen. Und jetzt lesen wir endlich das auf deren Website, was doch eigentlich schon lange klar war: Der Laden macht endgültig dicht.

Mal gucken, welche Art Gewerbe dort demnächst eröffnet. So ein Flatrate-Puff würde doch perfekt da reinpassen… 😈

Nun darf man sich wohl endgültig darüber „freuen“, dass das seltsame, dickbäuchige, handtuchtragende Villa-Mondän-Stamm-Publikum andere Clubs entert und sich woanders als Aura-Crasher versucht, wie wir erst letztes Wochenende erleben konnten.

Unser Nachruf auf dieses Etablissement:
Die „Villa Mondän“ war für uns ein Club, …

  • … in dem wir uns bei jeder Getränkebestellung wie Bittsteller vorkamen.
  • … in dem man mit Grablichtern(!), anstatt üblichen Teelichtern, auf den Tischen für heimelige „Atmosphäre“ sorgte.
  • … der eine „Orgasmusgarantie“ versprach und damit häufig niveaulose Gäste in den Laden lockte, die sich nicht zu benehmen wussten.
  • … in dem Hausnutten gewisse Unterhaltungsdamen für einsame Solos zur Unterhaltung bereit standen (natürlich immer gaaanz ohne Sex).
  • … der dank Videokamera auf der großen Spielwiese auch mal die gelangweilten Leute unten an der Bar mit Live-Pornos von der Matte unterhielt und unser Weibchen nach entsetzter Nachfrage die abgefuckte Antwort von der Hausdame erhielt: „Nun hab Dich mal nicht so, Du bist doch im Swingerclub!“
  • … in den wir bis Frühjahr 2007 ein bis zwei Mal im Jahr gingen (häufiger war das Publikum, der Barkeeper und die drückende Grundstimmung nicht zu ertragen).
  • … in dem wir trotz bestätigter Anmeldung am 07.04.2007 vom stets unfreundlichen, stockschwulen Barkeeper Uwe beim Einlass mit überhöhtem Eintrittspreis abgezockt werden sollten, uns dies aber selbstredend nicht gefallen ließen, in einen anderen Laden fuhren und den Club fortan endgültig mieden.
  • … in dem wir trotz allem (Verabredungen und echtem Glück sei Dank) 2-3 ganz nette Abende verlebten.

Wir werden diesem Drecksladen keine Träne nachweinen und sind uns sicher, dass da bald noch ein weiterer folgen wird.

Update vom 07.11.2009:
Ganz nach dem Wiederauferstehungs-Vorbild des Legere(s) öffnet auch die „Villa Mondän“ am kommenden Wochenende wieder. Das passende Datum für den erfolgreichen Neustart haben sie sich ja schon ausgesucht: Freitag, den 13.
Hurra, jetzt hat Berlin endlich wieder einen festen Treffpunkt für die Dicken und Doofen. 😆

Update von Januar 2010:
Da haben wir uns zu früh gefreut. Der Laden ist wieder dicht.
Ihr habt sie echt nicht mehr alle: Zu, Auf, Zu, …

Update vom 05.02.2010:
Und nun ist wieder auf. Benennt Euch doch um in „Ping-Pong-Club“.
Freitags halten sogar irgendwelche Weiber (oder sind es doch Nutten?) ihren Arsch beim Gang-Bang hin! Bahh…
Wir werden dieses Chaos nun nicht mehr weiter kommentieren. Ist uns echt zu blöd.

Update vom 21.04.2010:
Neuigkeiten: Wir haben nun Hausverbot in der Villa Mondän. Wegen unserer Kritik.
Mehr hierzu in folgendem Beitrag von uns.

Update vom 12.04.2012:
Da aufgrund des heutigen RTL2-Berichtes rund um diesen Club binnen einer Stunde weit über 1.600 Besucher bei uns landeten, hier eine aktuelle Info: Ja, der Swingerclub ist seit einer ganzen Weile geschlossen. Ja, der RTL2-Bericht ist uralt. Habt viel Spaß mit unserem Blog!

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Wieder mal Geisterbahnfeeling im Swingerclub

SpicyDeluXXX schrieb am 10. September 2009

Geisterbahnfeeling

Es war mal wieder an der Zeit, einen neuen Club auszutesten. Wir fuhren daher am letzten Samstag in den Club „Fledermausoase“ im Norden Brandenburgs, zum Event „Grillabend mit FKK-Baden im See“.

Der Gang ins Wasser war aufgrund des kühlen Wetters leider nicht so angesagt, trotzdem waren wir neugierig. Das Wassergrundstück mit der Aussicht auf den See ist echt einzigartig und das Sahnehäubchen der Location – ein wirklicher Optik-Vorteil gegenüber vielen anderen Clubs. Das war es dann aber auch, denn wir erlebten leider doch das gefürchtete Geisterbahnfeeling. Diesmal aber anders und nicht wirklich vergleichbar mit der Hamburger Swingerclub-Geisterbahn.

Die Betreiberin führte uns zunächst in den Bar-Bereich. Dort befanden sich bereits ca. 10 Paare in gesetzterem Alter, alle mit normalen Alltags-Klamotten bekleidet und verbreiteten Kneipen-Atmosphäre. Wir fragten die Betreiberin verunsichert, ob das denn Swinger seien, was sie bejahte. Solch eine Frage mussten wir in all den Jahren, die wir in Clubs gehen, noch nie stellen, denn wir dachten anfangs, dass hier die Dorfgemeinschaft oder ein Kegelclub einen Kaffeeklatsch abhält. Nachdem wir im Schnelldurchgang (denn so lange die Führung dauerte, war niemand an der Bar) durch die anderen Räume geführt wurden, stand unsererseits die Entscheidung an, ob wir bleiben wollen. Nach über 100 Kilometern Anfahrt und dem „Das wird schon“-Gefühl, ließen wir uns auf das Abenteuer ein und entrichteten unseren Eintritt von (dank Joyclub-Premium-Gutschein) immerhin noch 55,- EUR. Ein Fehler, wie wir uns bereits nach kurzer Zeit eingestehen mussten.

Da wir es nicht einsahen, allein in Unterwäsche inmitten angezogener Paare zu verweilen, behielten wir unsere Klamotten zunächst an. Ein anderes Pärchen, welches kurz nach uns kam und mit dem wir ins Gespräch kamen, war ebenso überrascht über den seltsamen Dresscode. So ca. eine dreiviertel Stunde nach dem gemeinsamen Essen zogen sich die ersten Leute dann langsam um, was dann auch uns dazu brachte.

Kuriose Entdeckung am Rande:
Auf dem Wassergrundstück befindet sich ein offener Schuppen. Beim Erkundungsgang über das Gelände fiel uns eine dort abgestellte Tisch-Kreissäge ins Auge, auf der ein riesiger (Oberschenkel?)Knochen lag. Ob tierischen oder gar menschlichen Ursprungs, bzw. ob blutrünstige Zombies hier eine Rolle spielen, konnten und wollten wir nicht abschließend klären, machten uns aber so unsere Gedanken und beschlossen später, noch vor der Geisterstunde zu verschwinden. 😯

Nun zu den Details:
Eine vernünftige Umkleide mit abschließbaren Schränken gibt es nicht, man hängt seine Klamotten in einem Hinterzimmer auf einen Kleiderständer, legt sie auf dort abgestellte alte Schränke, Tische oder den Boden und darf seine Wertsachen (z.B. Handtasche) den Betreibern in die Hand drücken, die sie dann hinter der Bar (die zeitweise immer wieder mal unbesetzt war) verstauen. Im Bar-Bereich befindet eine nachtsichtfähige Ãœberwachungskamera, die in den Raum gerichtet ist. Keine Ahnung, ob sie funktionsfähig war und für wen ggf. damit Bilder gemacht wurden. Für uns ein absolutes No-Go für einen Swingerclub. Schon bei der ersten Getränkebestellung wurden uns die Grenzen des Möglichen aufgezeigt. Es fehlte bereits an alkoholfreiem Bier und Cola-Light, Kohlensäure befand sich erst nach ca. der vierten Cola und dem dritten Tonic-Water im Glas, Orangensaft war nach einer Flasche auch „aus“. Sorry, aber das geht gar nicht, zumal alle möglichen Sorten an harten alkoholischen Getränken reichlich vorhanden waren, jeder Alkoholiker hätte Freudensprünge gemacht. Klasse für einen Club in der Einöde mitten im Wald, der von wohl allen Besuchern mit dem Auto angefahren wird und somit übliche alkoholfreie Getränke einfach vorhanden sein müssen. Umso erstaunlicher fanden wir auch, dass sich beim Grossteil der Paare trotz Anreise mit dem Auto beide Partner reichlich Alkohol reinschütteten, diesen Leuten wären wir ungern im Straßenverkehr am Ende des Abends begegnet. Im Bar-Bereich wurde ordentlich geraucht, mangels Abluftanlage daher häufig das Fenster geöffnet, was uns als Ex-Rauchern zwar gut tat, jedoch auch Gänsehaut aufgrund der frischen Temperaturen auslöste.

Das angebotene Essen kam vom Grill, zudem wurden zwei (stundenlang ungekühlt abgestellte) mayonaisegetränkte Salate, Toastbrot und (Soljanka???)Suppe angeboten. Was vom Grill kam, war lecker. Der Rest war einfach nur lieblos. Gegrillt wurde etwa eine Stunde lang, so ab 18 Uhr. Gäste die später eintrafen, durften Resteverwertung betreiben. Hier wäre es kein Akt gewesen, zu späterer Stunde noch einmal den Grill anzuwerfen und frisch nachzulegen, schließlich haben auch die Nachzügler den vollen Eintritt gelöhnt.

Die Einrichtung des Clubs ist sehr einfach gehalten, man merkt den Räumen an, dass sie abgewohnt sind und vorher als Pension genutzt wurden. Lange, teilweise schlecht beleuchtete Gänge führen zu den einzelnen Räumen, zwischendurch immer mal eine abgeschlossene Tür, hinter der sich Unbekanntes verbarg. Ein Pluspunkt, den wir nicht unerwähnt lassen wollen, ist die nagelneue, finnische Sauna. Zwar ziemlich klein, duftet aber sehr frisch und neu. Angenehm für die Dame sind auch die Feuchttücher auf dem Damen-WC, an die seitens der Betreiber gedacht wurde. Der Zugang zum Wellness-Bereich (falls man ihn so nennen darf), wird bereits an der Tür durch lockere, kaputte Bodenfliesen beeinträchtigt, wir persönlich empfanden den (Whirl?)Pool nicht sehr einladend. Der gesonderte Essensraum ist ein rosaroter, Puppenhaus-Mädchentraum – designtechnisch sehr gewöhnungsbedürftig, aber letztendlich ganz OK und mit viel Platz. Spielwiesentechnisch ist die Auswahl recht übersichtlich und einfach gestrickt, aber für solch einen kleineren Club noch annehmbar. Dennoch haben wir keine Ahnung, wo in dem Laden sich der in einem Clubführer angepriesene Dark-Room, der Orgien-Raum mit Kapazität für 30 Paare und das angeblich vorhandene Solarium verstecken.

Das Publikum war bunt gemischt, insgesamt etwa 20 Paare und ein Solomann. Laut aufgeschnappten Infos soll es im Club bisher weitaus ruhiger zugegangen sein. Alter von Anfang 20 bis ca. Anfang 60, von optischen No-Go´s wie ausgeleiertem T-Shirt mit Rolling-Stones-Schleckmund-Logo, über „Socken in Badelatschen-Träger“ – bis hin zum optischen Lichtblick, einer Blondine im Sexy-Kleidchen, war alles vorhanden.

Die Gastgeber, ein junges, nicht unsympathisches Paar, waren zwar bemüht, schienen uns aufgrund der Anzahl der Gäste (ca. 20 Paare) jedoch überfordert. Anfangs war gerade der Barservice sehr unaufmerksam, leere Flaschen und Gläser wurden zwar abgeräumt, die Frage nach dem Getränkewunsch blieb meist aus. Zu späterer Stunde besserte sich dies ein wenig. Es wäre zudem schön gewesen, bei wirklich jeder Bestellung ein neues, sauberes Glas zu erhalten, simples Nachschütten in benutzte Gläser zeugt von Bequemlichkeit und fehlenden Gastro-Kenntnissen. Leider ergab sich für uns keine Möglichkeit, mit den Gastgebern ins Gespräch zu kommen, die beiden waren einfach nur am Rotieren, machten aber auch keinen sonderlich interessierten Eindruck bezüglich des Wohlbefindens ihrer Gäste, wie wir vor allem bei unserem Abgang merkten.

Da sich bei uns auch nach mehreren Stunden einfach kein Wohlfühlgefühl einstellen wollte, haben wir den Club noch vor Mitternacht verlassen, was für uns Großstädter seeeehr früh ist. Die Verabschiedung war kurz und knapp, ganz ohne die in anderen Clubs obligatorische Frage „Hat es Euch gefallen?“, auf die wir wahrheitsgemäß geantwortet hätten.

âž¡ Für uns war dieser Ausflug der Reinfall des Jahres. Wir staunen persönlich etwas über unsere Naivität und das Nichtbeachten unseres Bauchgefühls. Wir wussten zwar, dass uns ein eher kleiner und bestimmt auch nicht perfekter Laden erwarten wird und haben den Maßstab daher auch nicht zu hoch angesetzt, zumal auch kleine Clubs durchaus ihren Charme haben können. Dennoch ist bei der „Fledermausoase“ das Preis-Leistungsverhältnis und das Gesamtbild unserer Meinung nach absolut nicht stimmig. Wir sind uns ziemlich sicher, dass dieser Club auf Dauer wohl nicht am Markt bestehen wird.

Was uns nicht wirklich wunderte:
Die von uns vorgestern im Gästebuch des Joyclub-Swingerclubprofils und auf deren Website-Gästebuch verfasste 61-Wörter-Kurz-Kritik wurde seitens der Clubbetreiber kommentarlos gelöscht. Kritik scheint also nicht erwünscht zu sein. :mrgreen:

Update vom 01.07.2010:
Nun isses soweit: Der Laden schließt! Laut heutiger Mitteilung der Betreiber bei JC und AW findet die letzte Party am 10. Juli statt. Letzte Chance für Euch, mal richtiges Gruselfeeling an einem einsamen See zu erleben. 😉

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